Wirecard-Prozess: Gericht fordert Anklagekürzung, um Verfahren zu beschleunigen

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Im Prozess gegen den Ex-Wirecard-Chef Markus Braun drängt das Münchner Gericht auf eine Beschränkung der Anklage. Nur so sei ein Urteil vor 2026 möglich. Die Staatsanwaltschaft prüft den Vorschlag.

München – Im seit mehr als zwei Jahren andauernden Strafprozess gegen den Ex-Wirecard-Vorstandsvorsitzenden Markus Braun und zwei weitere Angeklagte will das Gericht offenbar Tempo machen. In einer Verfügung, über die die “Süddeutsche Zeitung” (Mittwochausgabe) berichtet, regt das Gericht an, sich auf insgesamt zehn zentrale Vorwürfe zu beschränken. Ansonsten sei mit einem Urteil “nicht vor 2026” zu rechnen.

Zu viele der Vorwürfe aus der insgesamt fast 500 Seiten langen Anklageschrift seien noch immer nicht ausreichend aufgearbeitet. Dabei würden zumindest einige am Ende wohl “nicht beträchtlich ins Gewicht” fallen, so die Einschätzung des Gerichts. Daher schlagen die Richter vor, sich auf relativ wenige, dafür schwerwiegende Vorwürfe zu konzentrieren.

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Das Gericht kann die Anklage allerdings nicht selbst einkürzen, das obliegt laut Strafprozessordnung der Staatsanwaltschaft. Diese teilte auf Anfrage der Zeitung am Dienstag mit, man werde “diese richterliche Anregung” nun prüfen und sich dazu bei Gericht noch im Januar erklären.

red