Wirtschaft erholt sich rasant

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Schneller als ursprünglich gedacht erholt sich die Wirtschaft von der Pandemie. “Die Wirtschaft hat die Corona-Krise bereits abgehakt”, schlussfolgert die international tätige Management-Beratung Horvath in der Studie “CxO Priorities 2021”. Zwei Drittel des Topmanagements auf Vorstands- und Geschäftsführungsebene würden ein Anziehen der Geschäfte verzeichnen und schon zum Jahresende mit einer Rückkehr zum Vorkrisenniveau rechnen.

Über alle Branchen hinweg zeichne sich somit eine weit schnellere Erholung ab als noch vor zwölf Monaten vorhergesagt. “Die Digitalisierung des eigenen Unternehmens ist nach Aussagen der obersten Führungsriege aber noch längst nicht abgeschlossen – ganz im Gegenteil: die (weitere) digitale Transformation hat für 69 Prozent der Studienteilnehmer und -teilnehmerinnen oberste Priorität und steht damit auf Platz eins der Managementagenda”, berichten die Referenten der Studie.

Mit 51 Prozentpunkten folgt in der diesjährigen Befragung die Ausrichtung des Unternehmens auf Nachhaltigkeit. Dieses Thema hat seit der Befragung vor einem Jahr enorm an Bedeutung gewonnen, als lediglich 14 Prozent der Befragten eine stärkere Orientierung auf ökologisch nachhaltige Strategien und Aktivitäten für sehr wichtig erachteten. Dies sind Ergebnisse einer Umfrage der Managementberatung Horvath unter 250 Vorständen und Geschäftsführern aus elf Branchen und 26 Ländern.

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“Im vergangenen Jahr waren Nachhaltigkeitsstrategien und -aktivitäten durch die Corona-Krise stark in den Hintergrund gerückt, während die Digitalisierung – im Lockdown auch aus der Not heraus – weiter vorangetrieben wurde”, sagt Dr. Ralf Sauter, Partner bei Horvath. Gleichzeitig hätten sich länderübergreifend gesetzliche Vorgaben in Richtung “Sustainability” verschärft.

“Die Unternehmen stehen jetzt unter enormem Handlungsdruck, sich kurzfristig auf die neuen Gegebenheiten einzustellen und Wege zur CO2-Reduktion beziehungsweise Dekarbonisierung zu finden, um die von der Politik vorgegebenen Ziele Richtung Klimaneutralität zu erreichen”, erklärt Sauter. Dem Experten zufolge wird die Arbeit des Topmanagements künftig auch verstärkt an Nachhaltigkeitszielen gemessen, weshalb schon jetzt eine Vielzahl neuer Projekte ins Leben gerufen wird.

Bereits an dritter Stelle der wichtigsten Agendathemen stehen Mitarbeiterbelange und “New Work”-Themen, also neue Formen der Zusammenarbeit wie Remote-Arbeit, agiles Arbeiten oder auch Changemanagement. Mehr als ein Drittel der Topmanager bewertet diesen Bereich als sehr wichtig, weitere 40 Prozent als wichtig.

“Um Transformationen erfolgreich umzusetzen, bedarf es flexibler und agiler Strukturen”, so Horvath-Partner Heiko Fink, Experte für Unternehmenstransformationen. “Die Digitalisierung hat die interdisziplinäre Zusammenarbeit erleichtert.” Jetzt gehe es darum, hybride Formate zu etablieren, die durch Homeoffice gelockerten Hierarchien nicht gleich wieder zu zementieren und alle Mitarbeiter auf die neuen strategischen Ziele zu fokussieren.

Programme zur Kostenoptimierung liegen der Studie zufolge trotz der krisenbedingten Umsatzeinbrüchen knapp hinter Arbeitskultur-Themen auf Rang vier der Prioritätenliste. 36 Prozent der Topmanager arbeiten an der Anpassung der Kosten- und Erlösstrukturen gerade mit sehr hoher Priorität, weitere 39 Prozent mit hoher Priorität. Dieses im Vergleich zum Vorjahr niedrigere Ergebnis ist laut Fink der schnellen wirtschaftlichen Erholung geschuldet.

Lars Wallerang / glp