Zucker-Ersatz? Lieber weniger süßen

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Haushaltszucker ist nicht gesund, er gilt sogar als Mitverursacher von Krankheiten wie Karies, Übergewicht oder Diabetes. Verbraucher suchen daher gerne nach Alternativen wie Kokosblütenzucker, Agavendicksaft oder Stevia. Das Problem dabei: Zuckeralternativen liegen im Trend, sind aber kein sinnvoller Ersatz. Die Verbraucherzentrale Brandenburg (VZB) empfiehlt: lieber weniger süßen.

“Um aus den wenigen guten Nährstoffen einen positiven Nutzen für die Gesundheit zu ziehen, müssten Verbraucher diese Zuckeralternativen kiloweise verzehren”, sagt Carola Clausnitzer, Verbraucherberaterin für Lebensmittel und Ernährung bei der VZB.

Sie sind auch um ein Vielfaches teurer als gewöhnlicher Haushaltszucker, den Verbraucher bereits für 0,79 Euro pro Kilo kaufen können. Für Kokosblütenzucker, der häufig nur in Bio-Qualität angeboten wird, muss man mit einem Kilopreis von 14 bis 25 Euro rechnen. Bezogen auf die Klimabilanz schneiden die Zuckeralternativen ebenfalls schlechter ab: Viele von ihnen werden in technologisch aufwendigen Verfahren hergestellt oder haben lange Transportwege hinter sich, bevor sie in den heimischen Supermarkt- und Drogerieregalen ankommen.

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Die Bandbreite von synthetisch hergestellten Süßungsmitteln wie beispielsweise Birkenzucker (Xylit), Erythrit und Steviolglycosid (Stevia) reicht von leicht kalorienreduzierten bis hin zu komplett kalorienfreien Produkten, die zwar keinen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel haben. Jedoch sind auch diese Produkte für die meisten Menschen keine gute Zucker-Alternative: Erythrit und Xylit sind 10- bis 40-mal so teuer wie die hinsichtlich der Süßkraft vergleichbare Menge Haushaltszucker. Zudem sind es keine “natürlichen” Süßstoffe. Für Diabetiker kann es aber durchaus in Frage kommen, normalen Zucker in Maßen durch Süßungsmittel zu ersetzen.

Rund 34 Kilogramm Zucker isst jeder Deutsche durchschnittlich pro Jahr. Das sind täglich circa 100 Gramm und damit viermal mehr als die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt. Häufiger Zuckerkonsum – egal ob in Form von Haushaltszucker oder alternativen zuckerhaltigen Produkten – kann unter anderem zu Karies sowie Übergewicht führen.

Andreas Reiners / glp