Rund 50 Umweltverbände und Naturschutzgruppen fordern die Bundesregierung auf, das Verbot von Fracking in Deutschland auszuweiten. Das berichten die Zeitungen der Funke-Mediengruppe berichten unter Berufung auf einen Brief an die Ministerien für Umwelt, Landwirtschaft, Gesundheit sowie Wirtschaft und Klimaschutz. Darin appellieren die Umweltschutzgruppen an die zuständigen Minister, sich für ein “vollständiges und zeitunabhängiges Verbot von Fracking” einzusetzen.
Zu den Unterzeichnern gehören neben der Deutschen Umwelthilfe, dem Naturschutzbund Deutschland (NABU), dem WWF Deutschland und dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) auch zahlreiche lokale Anti-Fracking-Initiativen. Die Autoren verweisen in ihrer Argumentation unter anderem darauf, dass Fracking die Erderhitzung beschleunige. Berücksichtige man neben den Emissionen durch die Verbrennung des gefrackten Gases auch die bei Förderung, Transport und Lagerung anfallenden Methanleckagen, falle die Klimabilanz von gefracktem Erdgas “in vielen Fällen mindestens so schlecht aus wie die von Kohle”, heißt es in dem Brief.
Zudem benötige Fracking enorme Mengen Wasser und habe negative Gesundheitsauswirkungen auf in der Nähe lebende Menschen, so die Verbände. In der aktuellen Energiekrise, so die Argumentation, könne Fracking ohnehin keine Abhilfe schaffen: “Bis signifikante Mengen an Gas verfügbar wären, dürfte es bis zu zehn Jahre dauern. Dann aber wird es aufgrund des massiven Ausbaus der Erneuerbaren Energien gar keinen Engpass mehr geben.”
Konventionelles Fracking ist in Deutschland in engen Grenzen erlaubt und wird seit den 60er-Jahren eingesetzt, sogenanntes unkonventionelles Fracking ist verboten. Vor dem Hintergrund der Energiekrise hatten sich zuletzt aber sowohl Vertreter der Industrie als auch der FDP für mehr Fracking in Deutschland ausgesprochen.
red