So erkennen Sie Verkaufstricks

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Bei der Warenplatzierung im Handel wird kaum etwas dem Zufall überlassen. Was wo und wie steht, hat System. Ziel ist immer, dass der Kunde möglichst viel kauft. Vermeintliche Rabatt- und Sparangebote verleiten zu ungeplanten Spontankäufen. Die sind meist nicht nur teurer, sondern fördern Überfluss und Lebensmittelverschwendung. Worauf müssen Einkaufende achten? Die Verbraucher Initiative nennt die häufigsten Tricks.

Es fängt schon mit dem sperrigen und nach hinten abfallenden Einkaufswagen an: So suggeriert er ständig: “Da geht noch mehr rein!” Auch die Ladenarchitektur ist nicht zufällig gewählt. Oft finden sich Grundnahrungsmittel wie Eier und Milch weit hinten und verteilt, damit man auf dem Weg dahin an möglichst vielen Regalen vorbeikommt – und spontan zugreift. Wer die folgenden Tricks kennt, kauft überlegter ein und vermeidet so eher Lebensmittelabfälle.

Lockangebote, die mit Aussagen wie “nur für kurze Zeit” oder “limitierte Auflage” werben, erzeugen das Gefühl, sofort zugreifen zu müssen. Oft ist das vermeintlich “rare” Produkt aber gar nicht knapp oder problemlos weiter lieferbar.

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“Nimm zwei, zahl eins”: Bei solchen Angeboten ist der Preis oft hoch genug angesetzt, um das “Gratis”-Produkt mit abzudecken. Am Ende bezahlt man oft mehr, als wenn man ein aktionsfreies Alternativ-Produkt gekauft hätte.

Häufig werden Preise in Raten angegeben, selbst wenn gar keine Ratenzahlung möglich ist, etwa mit Aussagen wie “nur 6,49 Euro/Monat”. Die Anschaffung soll dadurch günstiger erscheinen, als sie ist. Händler spielen auch gerne mit Zahlen. So klingen beispielsweise 20 Prozent Rabatt zunächst nach mehr als sieben Euro, auch wenn der Preis am Ende derselbe ist.

Günstige Ware befindet sich meist in den unteren Regalen (“Bückzone”). In der “Greifzone” steht das, was die höchste Marge verspricht. Gern stellen Händler je ein günstiges, mittelpreisiges und ein teures Produkt gemeinsam aus. Der scheinbare Vergleich soll in dem Fall zum Kauf des mittelpreisigen Artikels animieren, der die höchste Marge bringt.

Auch in der Gastronomie wird gern getrickst. Speisekarten weisen zum Beispiel bewusst wenige teure Gerichte auf, um die gewinnbringenden Gerichte der mittleren Preiskategorie günstiger wirken zu lassen.

Rudolf Huber / glp