Über 1,3 Billionen Euro: US-Konzerne verdienen wie nie – Europas Unternehmen verlieren an Boden

Rekordgewinne in Übersee, Rückgänge in Europa: Die 500 größten US-Firmen schreiben 1,3 Billionen Euro Gewinn – fast doppelt so viel wie ihre europäischen Pendants. Vor allem Tech-Giganten wie Apple und Nvidia ziehen davon. Wechselkurs, Strukturprobleme und Innovationsrückstand bremsen die Konkurrenz in der EU.

Washington (red) – Die 500 nach Umsatz größten Börsenunternehmen in den USA haben im abgelaufenen Geschäftsjahr so hohe Gewinne eingefahren wie nie zuvor.

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Nach Ablauf aller Kosten summiert sich der Gesamtgewinn auf 1,3 Billionen Euro – 1,5 Prozent mehr als im Vorjahr und so viel wie nie zuvor, wie das “Handelsblatt” berichtet. Davon steuerten die sechs IT-Konzerne Apple, Alphabet, Amazon, Meta, Microsoft und Nvidia mit 441 Milliarden Euro ein Drittel bei. Gleichzeitig sanken die Gewinne der 500 größten Börsenkonzerne in Europa um fünf Prozent auf 616 Milliarden Euro. Zu diesem Ergebnis kommen Berechnungen des “Handelsblatt Research Institute”.

Im ersten Quartal des laufenden Jahres verstärkt sich die Diskrepanz sogar noch: Die US-Konzerne steigerten ihre Nettogewinne um 17 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, in Europa sanken sie um neun Prozent. Ein Grund dafür ist der seit Jahresbeginn um 13 Prozent gestiegene Eurokurs gegenüber dem Dollar. Dadurch erschweren sich für europäische Konzerne die Wettbewerbsbedingungen im Dollarraum. Zugleich schmälern sich die dort erzielten Erträge, sobald die Unternehmen sie in Euro umrechnen und bilanzieren.

Für das Gesamtjahr prognostizieren Analysten im Schnitt einen Gewinnzuwachs von knapp 16 Prozent für die USA, aber nur 5,5 Prozent für Europa.