
Weil die Oos kaum noch Wasser führt, greift die Stadt Baden-Baden durch: Wer künftig mit Gießkanne oder Pumpe aus Bächen schöpft, riskiert ein Bußgeld. Die ökologische Lage in den Gewässern spitzt sich zu – das Verbot soll Tiere und Pflanzen schützen.
Baden-Baden (red) – Die Stadt Baden-Baden hat wegen des niedrigen Wasserstands der Oos die Entnahme von Wasser aus Bächen und Quellen untersagt. Der Pegel am Aumattstadion liegt mit 19 Zentimetern deutlich unter dem langjährigen Mittel von 47 Zentimetern, wie die Stadtverwaltung mitteilte.
Die Allgemeinverfügung gilt bis zum 31. August und kann bei anhaltender Trockenheit verlängert werden.
Die geringen Wasserstände belasten die Gewässerökologie erheblich. Fische, Kleinstlebewesen und Wasserpflanzen leiden unter Sauerstoffmangel und steigenden Temperaturen.
Auch andere Bäche und Waldquellen führen weniger Wasser. Kurze Regenschauer bringen keine Entlastung, da sie nicht tief genug eindringen.
Die Verfügung untersagt das Schöpfen von Wasser mit Eimern, Gießkannen oder Pumpen, sofern keine wasserrechtliche Erlaubnis vorliegt.
Das Tränken von Tieren bleibt erlaubt. Verstöße können als Ordnungswidrigkeit mit Bußgeld geahndet werden.
Die Stadt warnt zudem davor, die nicht als Badestellen ausgewiesenen Gewässer zu betreten, um die Tier- und Pflanzenwelt nicht zusätzlich zu belasten.