Abschiebungen nach Italien scheitern: Nur drei von insgeasmt 12.841 werden in 2024 zurückgenommen

Das deutsche Asylsystem gerät unter Druck: Von über 12.800 Übernahmeersuchen an Italien im Jahr 2024 wurden nur drei Migranten tatsächlich abgeschoben. Die Zahlen werfen ein Schlaglicht auf die Defizite der Dublin-Verordnung und heizen die Debatte über einen Politikwechsel an.

Nürnberg/Rom – Italien hat 2024 kaum dort registrierte Migranten aus Deutschland wieder zurückgenommen. Das berichtet die “Bild” (Montagausgabe) unter Berufung auf Zahlen des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (Bamf).

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So stellte Deutschland im vergangenen 12.841 Übernahmeersuchen an Italien, um dort registrierte Migranten abzuschieben. In 10.402 Fällen stimmte Italien dem deutschen Ersuchen zu. Doch nur drei Migranten wurden tatsächlich aus Deutschland nach Italien abgeschoben.

Auch andere EU-Länder nahmen laut Bericht fast keine Flüchtlinge und Migranten aus Deutschland zurück, obwohl sie laut Dublin-Verordnung für sie zuständig sind. Deutschland stellte 15.453 Übernahmeersuchen an Griechenland, 219 wurden akzeptiert, 22 Migranten wurden überstellt. Von 8.090 gestellten Übernahmeersuchen an Bulgarien wurden 3.297 akzeptiert, aber nur 290 Personen abgeschoben. An Kroatien stellte Deutschland 14.068 Übernahmeersuchen, 12.932 wurde von Kroatien zugestimmt, 533 Migranten wurden überstellt.

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Für CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann sind diese Daten “ein weiterer Beweis, dass das Asylsystem in Europa nicht funktioniert”. Linnemann sagte der “Bild” weiter: “Die Zahlen sprechen für sich. Wir brauchen einen Politikwechsel in der Migrationspolitik. Wir müssen die illegale Migration nach Deutschland stoppen und an den deutschen Grenzen zurückweisen.”

red