
Trotz eines kleinen Rückgangs bei den Arbeitslosenzahlen bleibt der Arbeitsmarkt im Kreis Ludwigsburg unter Druck. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es deutlich mehr Jobsuchende – und die Agentur rechnet in den kommenden Monaten mit einem erneuten Anstieg.
LUDWIGSBURG – Leichter Rückgang bei der Arbeitslosigkeit, aber die Lage bleibt angespannt: Im Juni ist die Zahl der Arbeitslosen im Landkreis Ludwigsburg leicht gesunken. Laut aktueller Mitteilung der Agentur für Arbeit waren insgesamt 12.993 Menschen arbeitslos gemeldet – 163 weniger als im Mai. Im Vergleich zum Vorjahr bleibt die Zahl jedoch deutlich erhöht: 1.117 Personen mehr als noch im Juni 2024, was einem Anstieg von 9,4 Prozent entspricht.
Die Arbeitslosenquote liegt weiterhin bei 4,1 Prozent – ein Wert, der bereits seit März konstant ist. Zum Vergleich: Im Vorjahr betrug die Quote 3,9 Prozent. In der gesamten Region Stuttgart – mit den Landkreisen Böblingen, Esslingen, Göppingen, Waiblingen und der Landeshauptstadt – lag die Quote zuletzt bei 5,0 Prozent.
Stabile Zahlen – aber keine Trendwende
Trotz des leichten Rückgangs bei den Arbeitslosenzahlen warnt Martin Scheel, Leiter der Arbeitsagentur Ludwigsburg, vor vorschnellem Optimismus: „Der Arbeitsmarkt steht weiterhin unter Spannung. Eine Trendwende ist noch nicht in Sicht.“ Viele Unternehmen stünden weiterhin unter hohem wirtschaftlichen Druck – mit Auftrags- und Umsatzrückgängen, die zunehmend auch Fachkräfte und Spezialisten betreffen.
Besonders über die Sommermonate rechne die Agentur mit einem erneuten Anstieg der Arbeitslosigkeit. Temporäre Einstellungen sind in vielen Betrieben derzeit zurückhaltend, ebenso langfristige Personalplanungen.
Leichte Entspannung in mehreren Gruppen
Positiv wertet die Agentur, dass in allen Personengruppen die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat gesunken ist:
•Männer: –129 Personen (–1,8 %)
•Frauen: –34 Personen (–0,6 %)
•Unter 25-Jährige: –17 Personen (–1,5 %)
•Über 50-Jährige: –102 Personen (–2,2 %)
•Langzeitarbeitslose: –53 Personen (–1,3 %)
Weniger Neueinstellungen – aber mehr Jobaufnahmen als 2024
Im Juni gelang es 851 Personen, aus der Arbeitslosigkeit heraus eine neue Stelle anzutreten – das sind zwar 50 weniger als im Mai, aber deutlich mehr als im Juni 2024 (plus 22,6 Prozent).
Gleichzeitig meldeten sich 1.036 Menschen nach dem Verlust ihres Jobs neu arbeitslos – das waren 76 weniger als im Vormonat, jedoch 121 mehr als im Vorjahresmonat.
Arbeitslosigkeit in Baden-Württemberg stagniert auf hohem Niveau
Die Zahl der Arbeitslosen in Baden-Württemberg ist im Juni mit 289.307 nahezu unverändert geblieben. Das entspricht einem leichten Rückgang von 0,1 Prozent gegenüber dem Vormonat, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit mitteilte.
red