Autonomes Fahren: Mercedes S-Klasse bekommt grünes Licht

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Es geht voran mit dem Thema Autonomes Fahren – wenn auch noch in recht kleinen Schritten. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat jetzt wieder einen davon unternommen und die weltweit erste Typgenehmigung im Bereich des automatisierten Fahrens für ein automatisches Spurhaltesystem (Automated Lane Keeping System – ALKS) in der Mercedes S-Klasse und im EQS erteilt

“Diese Typgenehmigung zum automatisierten Fahren ist ein wichtiger erster Schritt auf dem Weg zur Automatisierung”, so KBA-Präsident Richard Damm. “Das KBA setzt bei der Verkehrssicherheit national, europaweit und international Maßstäbe auf dem Weg zum autonomen Fahren. Das ist der zentrale Punkt, denn es bedarf des Vertrauens der Verbraucherinnen und Verbraucher in die Sicherheit der neuen Technologien. Um dieses Vertrauen zu schaffen, haben wir einen strengen Maßstab angewendet, den wir als Vorreiter auf diesem Gebiet auch auf dem weiteren Weg einhalten”, so Damm weiter.

Wenn das Licht im Lenkradkranz rot leuchtet, muss der Fahrer den Wagen innerhalb von zehn Sekunden wieder übernehmen. © Daimler
Wenn das Licht im Lenkradkranz rot leuchtet, muss der Fahrer den Wagen innerhalb von zehn Sekunden wieder übernehmen. © Daimler

Das automatische Spurhaltesystem entspricht dem Automatisierungsgrad “Level 3”. Er steht für einen automatisierten Modus, bei dem der Fahrer das System nicht dauernd überwachen muss. Die der Genehmigung zugrunde liegende UN-Regelung Nr. 157 begrenzt die Nutzung von ALKS derzeit noch auf autobahnähnliche Straßen und bis zu einer Geschwindigkeit von 60 km/h. “Unter dieser Voraussetzung kann der Fahrer bei eingeschalteter ALKS-Funktion fahrfremde Tätigkeiten ausüben”, so das KBA. Der Fahrzeugführer müsse aber jederzeit bereit sein, die Fahrzeugführung nach einer entsprechenden Übernahmeaufforderung wieder zu übernehmen.

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Laut Mercedes sollen erste Kunden noch in der ersten Jahreshälfte 2022 eine S-Klasse mit Drive Pilot kaufen und so “bei hohem Verkehrsaufkommen oder Stausituationen auf geeigneten Autobahnabschnitten in Deutschland bis 60 km/h hochautomatisiert fahren können”. Das System entlaste den Fahrer und ermögliche ihm Nebentätigkeiten auf dem Zentraldisplay wie beispielsweise Online-Shopping oder im In-Car-Office E-Mails zu bearbeiten.

Rudolf Huber / glp