Bäckereien backen kleine Brötchen

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Sie stehen stark unter Druck: die Bäckereien in Deutschland. Hohe Getreidepreise und Fachkräftemangel setzen den Backstuben zu. “Die ersten wissen nicht, ob sie im Oktober überhaupt noch backen können”, sagt Eyüp Aramaz. Er ist Unternehmensberater für Bäckereien und wird aktuell täglich mit neuen Hiobsbotschaften konfrontiert. Dennoch macht er Mut: “Wir können nur das Beste machen. Was bleibt uns anderes übrig?”

Es sei jedoch absolut realistisch, dass schon in einigen Monaten keine Brötchen mehr auf dem Frühstückstisch sein werden. “Die Zahl der Bäckereien hat sich in den letzten zehn Jahren um fast 50 Prozent reduziert – 2022 könnte es zu einem gigantischen Absturz kommen, der Gedanke schmerzt schon. An der Branche hängen aktuell über 240.000 Jobs”, so Aramaz.

Rund um das Bäckerhandwerk mehren sich die schlechten Nachrichten. Einerseits fehlt es der Branche an Fachkräften – auch die Zahl der Auszubildenden ist rückläufig. Andererseits können sich viele traditionelle Backstuben kaum noch der Konkurrenz erwehren, die insbesondere durch nahe gelegene Supermärkte und deren niedriges Preisniveau entsteht. Sicherlich wird es Brote und Brötchen in den kommenden Monaten und Jahren noch bei vielen Bäckern geben – die Zukunft dieses Berufs ist dennoch in Gefahr.

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Durch den Krieg in der Ukraine haben sich wichtige Rohstoffe – wie das für das Mehl benötigte Getreide – zur Mangelware entwickelt. Zwar sind derlei Zutaten noch erhältlich, die angebotenen Mengen fallen aber geringer aus und die Transportwege werden länger. Demgegenüber steigen die Preise für solche Ressourcen rasant an. Auch, weil die Inflation in Europa derzeit ein hohes Niveau erreicht. Es kam zuletzt also gerade bei Broten und Brötchen zu Kostenexplosionen, die leider nicht mehr jeder Kunde mitzugehen bereit ist.

Am Ende sind es die Verbraucher, die der Backstube eine echte Perspektive aufzeigen können, indem sie ihre Brote und Brötchen nicht nur im Supermarkt einkaufen – sondern diese direkt beim Bäcker erwerben – denn Qualität schmeckt man. Er ist zudem der Fachmann für feinste Konditoreiwaren. In vielen Bäckereien ist es außerdem bereits möglich, auch kleinere Mahlzeiten zu erhalten und dort etwa die Mittagspause zu verbringen.

wid/wal