Besserer Grippe-Schutz für Senioren

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Die Grippesaison 2021/2022 könnte heftig ausfallen. Die beiden wichtigsten Gründe dafür: Durch die Corona-Lockerungen kommt es erstens wieder zu mehr Begegnungen. Zweitens kamen die Menschen in der vergangenen Saison mit weniger Viren in Kontakt, so dass das Immunsystem kaum trainiert wurde. “Menschen ab 60 Jahren, Schwangere sowie diejenigen, die aufgrund einer chronischen Erkrankung ein erhöhtes Risiko haben sich anzustecken und einen schweren Verlauf zu erleiden, sollten möglichst für Oktober-November einen Termin für die Grippe-Schutzimpfung mit ihrem Haus- oder Facharzt vereinbaren”, rät der Pharmakonzern Sanofi.

Da die Wirksamkeit einer Impfung gegen Influenza bei älteren Erwachsenen geringer sein kann, sind für Menschen ab 60 Jahren Hochdosis-Grippe-Impfstoffe entwickelt worden, die einen besseren Schutz vor einer Grippe-Infektion und möglichen Komplikationen bieten können als standarddosierte Grippe-Impfstoffe. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt daher allen Personen ab 60 Jahren einen Hochdosis-Grippe-Impfstoff.

In der Grippesaison 2018/19 war rund die Hälfte der Patienten, die aufgrund einer Grippe-Erkrankung stationär behandelt werden mussten, älter als 60 Jahre. In dieser Altersgruppe kam es häufiger zu schweren Verläufen bis hin zu Todesfällen. Mit dem Alter sinkt die Abwehrfähigkeit des Körpers, Gebrechlichkeit und Grunderkrankungen nehmen zu. Deshalb haben Grippeviren ein leichteres Spiel als bei jüngeren Menschen. Ältere Menschen vor der Grippe und ihren schwerwiegenden Folgen zu schützen, ist daher besonders wichtig.

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“Ob erhöhtes Risiko oder nicht, eine Grippe sollte niemand unterschätzen”, sagen die Experten. “Erwachsene haben unmittelbar nach der Infektion ein höheres Risiko, einen Schlaganfall bzw. Herzinfarkt zu erleiden.” Bereits bestehende Grunderkrankungen könnten sich verschlimmern und schwerer, sogar lebensbedrohlich, verlaufen; darunter Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Lungenentzündungen, chronische Atemwegserkrankungen wie Asthma oder COPD, sowie Stoffwechselerkrankungen, insbesondere Diabetes mellitus.

Wer gegen Covid19 geimpft worden ist, senke damit nicht sein Risiko, an der Grippe zu erkranken. Nur wer den Impfschutz gegen beide Erkrankungen wahrnehme, beuge einer Erkrankung mit diesen schweren Atemwegserkrankungen vor. Die Grippe-Impfung ist für jeden kostenlos, für den sie empfohlen wird, und kann – im Abstand von mindestens 14 Tagen, wie es die Stiko derzeit empfiehlt – auch vor oder nach einer Covid19-Schutzimpfung erfolgen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt jedenfalls eine Impfquote von 75 Prozent unter Erwachsenen ab 60 Jahren.

Lars Wallerang / glp