Betrügerische “Ärzte” fordern Hunderttausende Euro für angebliche Krebsmedikamente

Tamm/Leonberg – Mit einer perfiden Masche versuchten Betrüger am Donnerstag (06.03.2025), zwei Frauen um hohe Geldsummen zu bringen. Sie gaben sich als Ärzte renommierter Kliniken aus und behaupteten, dass deren Familienangehörige schwer an Krebs erkrankt seien. Während eine 68-Jährige aus Tamm den Betrug erkannte, fiel eine 86-jährige Frau aus Leonberg auf die perfide Lüge herein – und verlor Wertgegenstände im fünfstelligen Bereich, berichtet die Polizei.

Der erste Fall ereignete sich in Tamm: Ein angeblicher Professor einer Klinik kontaktierte eine 68-Jährige und erzählte, dass ihre Tochter schwer an Krebs erkrankt sei. Ein lebensrettendes Medikament aus der Schweiz koste 170.000 Euro, werde aber nicht von der Krankenkasse übernommen. Als die Frau mit ihrer Tochter sprechen wollte, hörte sie nur weinernde Geräusche. Doch sie ließ sich nicht täuschen, stellte gezielte Fragen – und beendete das Gespräch, bevor es zu einem Schaden kam.

Weniger Glück hatte eine 86-jährige Seniorin aus Leonberg: Hier stellte sich der Betrüger als “Professor Koch” von der Uniklinik Mainz vor. Geschickt überzeugte er die Frau, dass nur ein 180.000 Euro teures Medikament das Leben ihres angeblich erkrankten Sohnes retten könne. Sie wurde am Telefon massiv unter Druck gesetzt, sammelte Bargeld, Goldschmuck und Münzen im Wert von über 20.000 Euro und übergab sie einem falschen Boten, der sich als “Herr Schwarz” ausgab. Erst danach erreichte die Frau ihren tatsächlichen Sohn – und erkannte den Betrug.

Die Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums Ludwigsburg hat in beiden Fällen die Ermittlungen aufgenommen. Hinweise zu den Tätern nimmt die Polizei unter Tel. 0800 1100225 oder per E-Mail: hinweise.kripo.ludwigsburg@polizei.bwl.de entgegen.