
Sersheim – Am 1. Mai kam es bei Sersheim im Landkreis Ludwigsburg zu einer massiven Gewässerverunreinigung: Durch einen technischen Defekt an einem Behälter einer Biogasanlage gelangten laut dem Landratsamt Ludwigsburg rund 50 Kubikmeter Gärreste über einen Entwässerungsgraben in die Metter. Für die Bevölkerung bestand laut Behörden keine Gefahr – doch für die Fischfauna hatte der Vorfall gravierende Folgen.
Fischsterben auf mehreren Flussabschnitten
Während erste Messungen am Einleitungsort keine Auffälligkeiten zeigten, war die Verschmutzung flussabwärts deutlich sichtbar. Bei der Fesslermühle traten Schaumbildung, Sauerstoffmangel und erhöhte Leitfähigkeit auf. Bis Samstag wurden dort etwa 60 tote Fische geborgen – auch aus Sachsenheim und Bietigheim wurden weitere Fischsterben gemeldet. Die Reinigung des betroffenen Grabensystems ist inzwischen abgeschlossen.
Maßnahmen vor Ort – rechtliche Aufarbeitung läuft
Ein Mitarbeiter des Landratsamts war direkt nach Eingang der Meldung gemeinsam mit Polizei und Fischereiaufsicht vor Ort. Der Betreiber der Biogasanlage sicherte den Graben zunächst mit einem Erdwall, um weiteren Eintrag in die Metter zu verhindern. Die Staatsanwaltschaft Heilbronn wurde eingeschaltet, das Landratsamt kündigte weitere Prüfungen und einen Vor-Ort-Termin mit Gutachtern an. Der genaue Hergang wird derzeit noch ermittelt.
Langsame Erholung des Ökosystems
Obwohl die Metter durch Wasserzulauf aus nicht betroffenen Abschnitten rasch wieder klar war, ist eine vollständige ökologische Regeneration laut dem Landratsamt nicht kurzfristig zu erwarten – insbesondere nicht für die betroffene Fischfauna und Kleinstlebewesen.
red