Deutlich höhere Marktpreise für energieeffiziente Immobilien

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Energieeffiziente Immobilien haben in diesem Jahr auf dem deutschen Immobilienmarkt im Vergleich zu unsanierten Gebäuden deutlich höhere Preise erzielt. Laut einer Analyse von “Immobilien-Scout 24” im Auftrag des Bundesverbands energieeffiziente Gebäudehülle (BuVEG) lagen die Verkaufspreise für energetisch effiziente Gebäude um bis zu ein Drittel höher als die für vergleichbare unsanierte Immobilien.

Der durchschnittliche Wertvorteil betrug 2023 bisher über 20 Prozent. In den Jahren 2021/2022 lag er bei 22 Prozent, und in 2020/2021 sogar bei 25 Prozent. Die Studie basiert auf einer Untersuchung von mehr als 250.000 Objekten im Zeitraum von August 2022 bis August 2023, die nach Regionen und Baualtersklassen verglichen wurden.

Trotz des positiven Trends zur Wertsteigerung von energieeffizienten Gebäuden betont der Bundesverband, dass die energetische Sanierungsquote weiterhin niedrig sei. Insbesondere in den alten Bundesländern bestehe ein erheblicher Nachholbedarf im Vergleich zu den neuen Bundesländern.

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Jan Peter Hinrichs, Geschäftsführer des Bundesverbands, betont: “Nordrhein-Westfalen hat aufgrund seines großen und energetisch schlechten Gebäudebestands am meisten Nachholbedarf im Ländervergleich.” Er sieht die Studienergebnisse als Hinweis darauf, dass es noch viel Potenzial für die Wertsteigerung von Gebäuden mit hohen Energieeffizienzstandards gibt.

Die SoVD-Vorstandsvorsitzende Michaela Engelmeier appellierte jedoch an die Politik, ärmere Teile der Bevölkerung im Blick zu behalten. Wenn sanierte Immobilien zu höheren Preisen verkauft würden, bedeute das höhere Mieten, die sich Menschen mit niedrigen Einkommen nicht leisten könnten. “Die Folge: Sie geben deutlich mehr Geld, um in einer warmen Wohnung zu sitzen und haben keine Chance, klimaneutral leben zu können. Das muss die Politik im Blick behalten und alle mitdenken”, so Engelmeier gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagausgaben). Das am Anfang schlecht gemachte Heizungsgesetz habe hier zuletzt viele Ängste geschürt.

red