Deutsche wollen Erste-Hilfe-Wissen auffrischen

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Die Rolle der Ersthelfer ist eine enorm wichtige, denn die Reaktion entscheidet häufig nicht nur über die Langfristigkeit der Folgen eines Unfalls, sondern tatsächlich über Leben und Tod. Anlässlich des Erste-Hilfe-Tages am 11. September 2021 hat die Tankstellenkette HEM eine repräsentative Studie zum Thema Erste Hilfe durchgeführt. Die gute Nachricht vorweg: 91 Prozent der Befragten würden sich laut dieser Studie im Ernstfall zutrauen, Erste Hilfe zu leisten.

Der dänische Nationalspieler Christian Eriksen erlitt während eines EM-Spiels mitten auf dem Spielfeld einen Herzstillstand und konnte nur dank schneller Ersthelfer-Reaktionen wiederbelebt und in ein Krankenhaus transportiert werden. Das hat auch bei den Fans Spuren hinterlassen.

Wie die Studie von HEM ergibt, empfinden 63 Prozent der Deutschen nach diesem Vorfall das Bedürfnis, ihr Erste-Hilfe-Wissen aufzufrischen. “Unfälle und Notfälle mit großem Medienecho wie der Zusammenbruch von Christian Eriksen oder die Hochwasserkatastrophe im Südwesten des Landes schärfen unser Bewusstsein für die Notwendigkeit von Erster Hilfe ungemein. Das ist wichtig, denn die aktuelle HEM-Studie zeigt, dass bei vielen Menschen der letzte Erste-Hilfe-Kurs bereits Jahre zurückliegt”, sagt DRK-Bundesarzt Prof. Peter Sefrin.

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So ist es also nicht verwunderlich, dass gerade die ältere Bevölkerung, bei denen der letzte Auffrischungskurs oftmals weit über 10 Jahre zurückliegt, in einer potenziellen Notsituation verunsichert wäre. Während nur 25 Prozent der 18- bis 25-Jährigen ihre Erste-Hilfe-Kenntnisse als “unsicher” oder gar “schlecht” einschätzen, sind es bei den über 60-Jährigen mit 40 Prozent bedeutend mehr. Das Rote Kreuz empfiehlt einen Auffrischungskurs alle zwei bis drei Jahre.

Die Umfrage-Teilnehmer gehen sogar noch einen Schritt weiter: Stolze 96 Prozent der Befragten halten verpflichtende Kurse, die zumindest alle drei Jahre absolviert werden müssen, für sinnvoll und wünschenswert – und zwar für alle Erwachsenen. Zum Vergleich stimmten nur drei Prozent dafür, diesen Kurs erst mit dem Eintritt ins Rentenalter gesetzlich vorzuschreiben.

Und wie wollen sich die Deutschen zukünftig auf den Ernstfall vorbereiten? Trotz fortschreitender Digitalisierung bevorzugen 63 Prozent der Befragten ganz klassisch einen mehrstündigen Kurs mit einem professionellen Trainer und praktischen Übungen, während nur 9 Prozent einen Online-Kurs als Zweck erfüllend sehen.

In der Theorie sind die Deutschen mit den allgemeinen Erste-Hilfe-Maßnahmen aber vertraut: 96 Prozent der HEM-Umfrage-Teilnehmer gaben an, dass sie zunächst den Notruf wählen würden, 92 Prozent überprüfen die Atmung des Opfers, 89 Prozent denken an das Sichern der Unfallstelle, 84 Prozent bringen den Betroffenen in die stabile Seitenlage und zumindest 70 Prozent der Befragten würden sich auch die Herzdruckmassage zutrauen, während immerhin zwei Drittel auch wissen, dass diese standardmäßig im Rhythmus von 30-mal Herzdruck und 2-mal Atemspende durchgeführt wird.

Andreas Reiners / glp