Deutschland sendet und empfängt über 1,1 Milliarden Kurznachrichten – pro Tag

Die Deutschen empfangen deutlich mehr Nachrichten per Messenger oder SMS als noch vor zwei Jahren. So stieg deren Anzahl um 46 Prozent von 13 auf 19 Nachrichten pro Tag, wie eine Umfrage des IT-Branchenverbands ergab. Insgesamt gehen demnach pro Tag 1,1 Milliarden Kurznachrichten pro Tag in Deutschland ein, hochgerechnet auf das Gesamtjahr 2023 sind das rund 400 Milliarden.

“Erstmals gehen in Deutschland jeden Tag mehr als eine Milliarde Kurznachrichten durch die Kommunikationsnetze”, sagte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. Insgesamt empfangen nur acht Prozent der Nutzer weniger als fünf Kurznachrichten am Tag, bei rund 16 Prozent sind es fünf bis zehn, bei 37 Prozent zehn bis 20 Nachrichten täglich. Am deutlichsten gestiegen ist die Zahl derer, die 20 oder mehr Kurznachrichten pro Tag empfangen, sie liegt aktuell bei einem Drittel (33 Prozent), vor zwei Jahren waren es noch ein Viertel (25 Prozent).

In der Altersgruppe der 16- bis 29-Jährigen gehen pro Tag bei jedem Zweiten (50 Prozent) mehr als 20 Kurznachrichten ein, gefolgt von den 30- bis 49-Jährigen (36 Prozent). Unter den Über-65-Jährigen empfangen nur 23 Prozent mehr als 20 Kurznachrichten pro Tag. Für die Erhebung befragte Bitkom Research telefonisch 1.005 Personen in Deutschland ab 16 Jahren.

red

Google-Chef fordert klare Regeln für Künstliche Intelligenz

Der Vorstandsvorsitzende des US-Internetkonzerns Google, Sundar Pichai, fordert klare Regeln für Künstliche Intelligenz (KI). Der Gesetzgeber müsse aber aufpassen, diese Schlüsseltechnologie nicht zu stark einzuschränken und damit neue Wohlstandsmöglichkeiten zu gefährden, sagte Pichai der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung”. KI sei zu wichtig, “um sie nicht zu regulieren – und zu wichtig, um sie nicht gut zu regulieren”.

Gegenwärtig arbeitet die EU an einem umfassenden Regelwerk für die KI (“AI Act”), in dem es etwa darum geht, mögliche Anwendungen in verschiedene Risikoklassen einzuteilen, die rechtlich unterschiedlichen Anforderungen unterliegen sollen. Wichtig sei es, sicherzustellen, dass der “geschaffene Rahmen Experimente und Innovationen zulässt”, sagte Pichai, der gerade mehrere europäische Länder bereiste und in Deutschland unter anderem Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) getroffen hat. Zugleich mahnte der Spitzenmanager, dass sich auch die deutsche Wirtschaft und öffentliche Verwaltung intensiv mit den Möglichkeiten und Risiken dieser Technologie auseinandersetzen und sie nutzen müsse.

“Um wettbewerbsfähig zu bleiben, wird viel davon abhängen, wie Deutschland KI annimmt und damit umgeht.” Noch größeres Interesse an der KI hatte in der jüngeren Vergangenheit besonders das Dialogsystem ChatGPT ausgelöst. Seither steht sogar die Frage im Raum, ob das hinter ChatGPT stehende Unternehmen OpenAI gemeinsam mit dem Software-Hersteller Microsoft die bislang größte Bedrohung für Googles Geschäftsmodell sind, seitdem es die Suchmaschine gibt.

“Nein, das sehe ich definitiv nicht so”, sagte Pichai dazu – Google stellte gerade erst ein eigenes Sprachsystem namens Bard vor. Pichai warnte überdies auch davor, die Fähigkeiten der neuen KI-Modelle zu überschätzen. “Sie können sehr gute Antworten geben – und sie können auch sehr, sehr falsch liegen”, so Pichai: “Diese Technologie hat in ihrem derzeitigen Stadium kein tiefes Verständnis von Sprache, wie wir uns das zuschreiben. Aber sie ist sehr effektiv in vielen Bereichen.”

red