
Erstmals haben Beschäftigte des Dönerherstellers Birtat in Murr gestreikt – jetzt stocken die Tarifverhandlungen. Die NGG wirft dem Unternehmen vor, einen Tarifvertrag grundsätzlich abzulehnen. Ein neuer Gesprächstermin ist für den 4. Juli angesetzt.
Murr – Bei der Dönerfabrik Birtat in Murr bleibt die Tarifauseinandersetzung angespannt. Die dritte Verhandlungsrunde zwischen der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und der Arbeitgeberseite ist am Dienstag (27. Mai) ohne Ergebnis vertagt worden. Ein neuer Termin wurde für den 4. Juli angesetzt. Zuvor hatten Beschäftigte mit einem vierstündigen Warnstreik Druck gemacht – der erste in der Geschichte des Unternehmens.
„Die Enttäuschung in der Belegschaft ist groß“, so NGG-Verhandlungsführerin Magdalena Krüger. Sie kritisiert, dass die Arbeitgeberseite „Aussagen aus früheren Gesprächen zurückgenommen“ habe. Mehr noch: „Die Arbeitgeber haben klargemacht, dass sie gar keinen Tarifvertrag wollen.“
Stattdessen habe das Unternehmen eine Lösung außerhalb eines Tarifvertrags ins Spiel gebracht – ohne Beteiligung der Gewerkschaft. Für Krüger ein „vergiftetes Angebot“, mit dem Streiks verhindert und die Solidarität der Beschäftigten untergraben werden solle. Die NGG lehnt eine solche Lösung entschieden ab und kündigt an, die Gespräche gemeinsam mit der Belegschaft „mit langem Atem“ weiterzuführen. Auch weitere Streiks und eine mögliche Urabstimmung seien denkbar.
Erste Streikerfahrung – und klare Haltung
Dass es überhaupt zu einem Warnstreik kam, sei ein historischer Schritt, betont die NGG. Die Beteiligung der Beschäftigten sei ein deutliches Signal für die Entschlossenheit in der Belegschaft.
Bis zum nächsten Verhandlungstermin am 4. Juli bleibt offen, ob es zu weiteren Arbeitskampfmaßnahmen kommt. Die Gewerkschaft will die Entwicklungen genau beobachten – und den Druck aufrechterhalten.
red