Falsche Polizisten: Über 80 Betrugsanrufe! – Spektakuläre Festnahme in Ludwigsburg

Im Landkreis Ludwigsburg häufen sich Anrufe falscher Polizisten: Über 80 Betrugsversuche wurden seit Montag gemeldet. Ein aufmerksamer Zeuge konnte in einem Fall in Ludwigsburg einen hohen finanziellen Schaden verhindern. Ein Tatverdächtiger sitzt jetzt in Untersuchungshaft.

Ludwigsburg – Der Landkreis bleibt im Visier von Betrügern: Seit Montag (13.01.2025) wurden der Polizei mehr als 80 Anrufe falscher Polizeibeamter gemeldet. Besonders betroffen waren Ditzingen mit rund 40 und Remseck am Neckar mit knapp 30 Vorfällen. Die Betrüger versuchten, unter dem Vorwand angeblicher Einbrüche in der Nachbarschaft oder Listen mit weiteren potenziellen Opfern, Informationen zu Vermögensverhältnissen und Wertsachen zu erlangen.

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In den meisten Fällen bewiesen die Angerufenen Aufmerksamkeit und erkannten die Betrugsmasche rechtzeitig. Sie legten auf und informierten die echte Polizei.

Schaden in letzter Sekunde verhindert

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Ein Vorfall in Ludwigsburg hätte jedoch beinahe zu einem hohen finanziellen Verlust geführt. Dank der Aufmerksamkeit eines 37-jährigen Fahrers, der private Fahrdienste anbietet, konnte am Mittwochabend (15.01.2025) ein Schaden in fünfstelliger Höhe verhindert werden.

Der Fahrer brachte gegen 20:30 Uhr einen 19-jährigen Fahrgast zu einer Adresse in einem Ludwigsburger Stadtteil. Dort hörte er, wie sich der junge Mann einer 83-jährigen Frau gegenüber als Zivilbeamter ausgab und erklärte, Geld abholen zu müssen. Der Zeuge verständigte umgehend die Polizei, die den Tatverdächtigen noch vor Ort festnahm. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Betrüger bereits eine Kiste mit Bargeld und Wertsachen entgegengenommen und in den Kofferraum seines Fahrzeugs gestellt.

Tatverdächtiger in Untersuchungshaft

Der 19-Jährige, ein deutscher Staatsbürger, wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft Stuttgart am Donnerstag (16.01.2025) dem Haftrichter vorgeführt. Dieser erließ Haftbefehl wegen banden- und gewerbsmäßigen Betrugs. Der junge Mann wurde anschließend in eine Justizvollzugsanstalt gebracht.

Die Ermittlungen der Kriminalpolizei dauern an. Zeugen oder weitere Betroffene werden gebeten, sich mit der Polizei in Verbindung zu setzen.

red

Verwendete Quelle: Polizeipräsidium Ludwigsburg / Staatsanwaltschaft Stuttgart