Antworten der FDP Ludwigsburg zu den Fragen von LUDWIGSBURG 24 I OLINE NACHRICHTEN
Politische Ziele und Herausforderungen:
Ludwigsburg ist für mich / FÜR UNS FREIE DEMOKRATEN:
…. unsere lebens- und liebenswerte Heimatstadt. Wir wohnen gern in Ludwigsburg und dies soll auch in Zukunft so bleiben.
Was sind die wichtigsten politischen Ziele Ihrer Partei?
Ausreichend Kita-Plätze:
Jedes Kind in Ludwigsburg soll einen Kitaplatz erhalten. Eine Unterversorgung von ca. 700 Plätzen in Ludwigsburg ist nicht weiter hinnehmbar. Wenn Kinder trotz Rechtsanspruch keinen Betreuungsplatz erhalten, so werden viele Eltern, meist Mütter, am Wiedereintritt in den Beruf auf Kosten ihrer Karriere, damit finanziellen Möglichkeiten und späteren Rentenleistungen benachteiligt. Nicht nur in Zeiten von Fachkräftemangel und Geburtenrückgängen ist eine ausreichende Versorgung mit Kita- Plätzen ein Gebot der gesellschaftlichen Fairness und Notwendigkeit.
Zukunft der Mobilität
Mobilitätspolitik für Ludwigsburg muss sich wieder an den realen Bedürfnissen der Bürger und der Gewerbetreibenden orientieren. Schluss mit einseitigen, ideologischen Projekten, die den Verkehrsfluss behindern. Fahrverbote, Verdrängung von Verkehrsströme in Wohngebiete und Dauerstau sind keine Lösungen, sondern Probleme. Das Auto, das Fahrrad, der ÖPNV und der Fußverkehr sind für die FDP gleichermaßen wichtig und die freie Wahl des Verkehrsmittels, anstelle einer „Umerziehung“, hat für uns oberste Priorität. Wir wollen alternative Mobilität zum
Auto attraktiv machen, brauchen dabei aber mehr gegenseitigen Respekt und Toleranz und weniger Konkurrenz- und Konfliktsituationen im begrenzt zur Verfügung stehenden Straßenraum.
Wir unterstützen die Reaktivierung der Markröninger Bahnlinie unter Berücksichtigung der berechtigten Lärmschutzinteressen der Anwohner. Einer kostenintensiven Stadtbahn durch Ludwigsburg werden wir nicht zustimmen, weil wir davon überzeugt sind, dass es innovativere, flexiblere und günstigere Lösungen für die Mobilität des 21. Jahrhunderts gibt, als die Technologie aus dem 20. Jahrhundert auf der Schiene, wie z.B. autonom fahrende Busse.
Maker Space Ludwigsburg – ein innovativer Ort und Treffpunkt für junge Menschen
Die FDP möchte die Idee eines „Maker-Space Ludwigsburg“, einem innova?ven Treffpunkt, eine offene WerkstaQ mit vielfäl?ger AusstaQung für Jugendliche und Menschen in der beruflichen Orien?erung zum Werken, Austauschen und Lernen, z.B. im Franck-Areal, verwirklichen. In diesen Räumen können sie sich treffen, ausprobieren und ihre Freizeit ak?v und krea?v gestalten. Mit Unterstützung der Ludwigsburger Unternehmen und Organisa?onen wird an gemeinsamen Projekten gearbeitet. Jugendliche können erst prak?sche Erfahrungen sammeln, finden Begeisterung für ehrenamtliches Engagement oder für zukün=ige Berufe und Unternehmen und Organisa?onen finden hier ihre Nachwuchsfachkrä=e.
Welche sind die drei drängendsten Probleme oder Herausforderungen in Ludwigsburg?
Wir Freie Demokraten wollen, dass Ludwigsburg die modernste Verwaltung Deutschlands hat – digital, bürger- und serviceorientiert und schlank organisiert. Denn wir brauchen eine funktionierende und effiziente Verwaltung zur Bewältigung der gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen. Viele Probleme in der Stadt, ob Wohnungsnot, Sanierungsstaus oder lange Wartezeiten für Genehmigungen sind zu großen Teilen auf überbordende Verwaltungsbürokratie zurückzuführen.
Mobilitätspolitik für Ludwigsburg muss sich wieder an den realen Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger und der Gewerbetreibenden orientieren. Schluss mit einseitigen, ideologischen Projekten. (s.o.)
Wohnraummangel und bezahlbarer Wohnraum: die bürokratischen Hürden für das Bauen müssen beseitigt werden, um ausreichenden und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Genehmigungshürden und aus der Zeit gefallene Auflagen müssen dafür entfallen, damit Genehmigungen beschleunigt und Bauverzögerungen und – verteuerungen reduziert werden.
Wirtschaftlliche Entwicklung und Soziale Gerechtigkeit:
Welche konkreten Schritte plant Ihre Partei, um die wirtschaftliche Entwicklung und das Wohlergehen der Bürgerinnen und Bürger in Ludwigsburg zu fördern?
Unter unserem Motto „Wirtschaft stärken, Strukturwandel gestalten, Machermentalität entfesseln“ soll Ludwigsburg eine Modellstadt für einen gelingenden Strukturwandel werden. Von hier kommen richtungsweisende Impulse für die Wertschöpfung und Arbeitsplätze der Zukunft. Ludwigsburg soll Magnet für Macher und Start-ups aus der ganzen Welt sein und die optimalen Rahmenbedingungen für eine Entfesselung des technologischen und wirtschaftlichen Fortschritts bieten. Denn dies sichert Arbeitsplätze und unseren Wohlstand.
Welche Maßnahmen würde Ihre Partei ergreifen, um die soziale Gerechtigkeit und Chancengleichheit in Ludwigsburg zu verbessern?
Die FDP fordert – und dies seit Jahren auf allen Ebenen von Bund über Land bis auf die kommunale Ebene – mehr Investitionen in Bildung, denn das ist der Grundstein eines jeden Menschen für ein selbstbestimmtes, eigenverantwortliches und damit sozial gerechtes Leben.
Was sind die wichtigsten Maßnahmen Ihrer Partei, um bezahlbaren Wohnungsbau in Ludwigsburg zu fördern und sicherzustellen, dass Wohnraum für alle Bevölkerungsgruppen zugänglich ist?
Wohnraummangel darf nicht weiter hausgemacht sein! Die bürokratischen Hürden für das Bauen in Ludwigsburg müssen beseitigt werden, um den hohen Wohnungsbedarf zu decken. Priorität hat die Innenverdichtung mit mehr Mut zum Bauen in die Höhe. Auch fordern wir für Ludwigsburg, dass Dachausbauten einfacher genehmigt werden.
Bedeutende neue Wohngebiete wie z.B. am Fuchshof sollen zukünftig nicht durch jahrelange Verfahren durch einen Gesamtaufkauf der Flächen durch die Stadt von weiterer Entwicklung aufgehalten werden. Wohnraummangel begegnet man durch Wohnungsbau und nicht durch Auflagen, die Projekte verzögern.
Umweltschutz und Nachhaltigkeit:
Wie wichtig ist Ihrer Meinung nach der Umweltschutz in Ludwigsburg, und welche konkreten Maßnahmen würden Sie ergreifen, um die Umweltbelastung zu verringern?
Auf kommunaler Ebene fordert die FDP mehr Anstrengung, um Biodiversität, Artenvielfalt und – reichtum durch Schaffung von mehr naturnahen Lebensräumen zu steigern. Denn zahlreiche Ökosysteme, die uns mit lebenswich?gen Ressourcen und Leistungen versorgen, sind gefährdet. Der Erhalt der Biodiversität, ob im oder über dem Boden, sind kein reines UmwelQhema, sondern Grundvoraussetzung für menschliche Ernährung und Lebensqualität. Zudem unterstützen wir Konzepte zur Kreislaufwirtschaft , beispielsweise auch beim Recycling und Verwertung von Baustoffen.
Welche Strategien würden Sie unterstützen, um Ludwigsburg zu einer nachhaltigen Stadt zu entwickeln?
Klimaschutz und Klimaanpassung sind für die FDP zwei Seiten derselben Medaille – sie müssen integriert geplant und umgesetzt werden, denn die Klimaerwärmung hat ganz konkrete Auswirkungen auf die Stadt und ihre Bewohner. Verwaltung und Gemeinderat müssen sich vermehrt auf Auswirkungen, auf Klimaanpassungsmaßnahmen konzentrieren, etwa für mehr Stadtgrün, SchaQen, Dach-/Fassadenbegrünung, Bewässerung und Entsiegelung sorgen. Sinnlose Förderprogramme z.B. für Photovoltaik, die nur Mitnahmeeffekte erzeugen, müssen umgeleitet werden in ausreichend hohe Förderungen z.B. für private Zisternen, die Regenwasser auffangen. Wie man echte Inves??onsentscheidungen befördert, sieht man ja am Förderprogramm für die Balkonkra=werke.
Lebensqualität und Sicherheit:
Wie lebenswert halten Sie Ludwigsburg, und welche konkreten Maßnahmen würden Sie ergreifen, um die Lebensqualität für die Bürgerinnen und Bürger zu verbessern?
Wie sicher ist Ludwigsburg Ihrer Meinung nach, und welche Strategien würden Sie vorschlagen, um die Sicherheit der Gemeinde zu erhöhen und Kriminalität zu bekämpfen?
Die FDP beantwortet beide Fragen gemeinsam, da sie für uns zusammengehören:
Die drei Erfolgsfaktoren für eine sichere, saubere und lebenswerte Stadt: Präven?on, konsequenter Vollzug und bessere Infrastruktur. In Ludwigsburg sollen sich die Menschen ungeachtet ihres Geschlechts, ihres Alters, ihres Aussehens zu jeder Tages- oder Nachtzeit frei und vor allem frei von Angst bewegen können. Ludwigsburg zeigt sich konsequent und wehrhaft gegen Angriffe aller Art auf die Freiheit seiner Bürger. Sauberkeit ist die kleine Schwester der Sicherheit, wir fordern daher mehr Aufmerksamkeit, dass Ludwigsburg nicht weiter vermüllt.
Persönliche Präferenzen und Visionen:
Ihr Lieblingsslogan?
Das FDP Statement zum Kommunalwahlkampf 2024: „Tempo statt Stillstand – Ludwigsburg kann es besser.“
Welche drei Gegenstände nehmen Sie mit auf eine einsame Insel, bei der sie ein Parteimeeting veranstalten?
Laptop, Badebekleidung und kühle Getränke.
Was vermissen Sie in Ludwigsburg am meisten?
Dass der Neckar nicht mitten durch die Stadt fließt und wir ihn als Naherholungsgebiet viel zu wenig nutzen.
Ihr Lieblingssportverein?
Alle Sportvereine, da macht die FDP keine Priorisierung, denn das Vereinsleben (auch das kulturelle!) ist der „Kit unserer Stadtgesellschaft“ und wichtig für Integration und Inklusion. Dies soll auch so bleiben und wir werden dies weiter unterstützen.
Welches sind Ihre Vorbilder?
Die Gründungsväter der FDP, die unsere Partei nach dem 2. Weltkrieg am 11. und am 12. Dezember 1948 in Heppenheim an der Bergstraße gegründet haben.
Hier ist der erste Vorsitzende unserer Partei ab 1948, Theodor Heuss, hervorzuheben, der 1949 der erste Bundespräsident der neu gegründeten Bundesrepublik Deutschland wurde und im 30 km von Ludwigsburg entfernten Brackenheim zur Welt kam. Theodor Heuss hat wesentlich dazu beigetragen, dass unser Land vor 75 Jahren mit dem heutigen Grundgesetz die beste Verfassung seiner Geschichte erhielt, die bis heute unsere freiheitliche demokratische Grundordnung sichert.
Zudem ist Reinhold Maier, der erste Ministerpräsident von Baden-Württemberg, ein nicht weniger großes Vorbild unseres liberalen Demokratieverständnisses, da es stets sein Credo war, dass sich Politik nah am Bürger zu orientieren hat.
Was macht Ihre Partei nervös?
Nichts, denn wir bleiben unseren liberalen Werten treu. Die da bedeuten, dass unsere fundamentalen Ideale die Freiheit des Einzelnen bedeuten, insbesondere vor staatlicher Gewalt – im engeren, heutigen Sinne zu den anderen im Kommunalwahlkampf konkurrierenden Parteien – von (ideologischer) Überregulierung und Bevormundung.
Was macht ihre Partei glücklich?
Dass die FDP die einzige liberale Partei in Deutschland ist, die den Menschen als Individuum mit all seinen persönlichen Stärken, Schwächen, Vorlieben und Abneigungen in den MiQelpunkt stellt. Wir sind stolz darauf, jeden Menschen so zu respek?eren wie er ist, egal wo er herkommt oder welchem Glaubensbekenntnis er angehört. Für uns ist jeder seines Glückes Schmied und der Staat schafft den Rahmen, in dem jeder sich zu dem entwickeln kann, der er sein möchte.
Welches politische Vorhaben haben Sie aufgegeben?
Keins.
Wenn Sie die Möglichkeit häQen, eine neue Tradi?on oder ein jährliches Ereignis in Ludwigsburg zu etablieren, was wäre es und warum?
Ludwigsburg wurde 1718 gegründet. Wir würden alle 10 Jahre mit einem großen Bürgerfest, dem „Ludwigsburg Fest“, daran erinnern wollen. Denn unsere Heimatstadt lebt aus seiner Geschichte heraus von seinem- aus der sozialen Marktwirtschaft entstandenen- wirtschaftlichen Wohlstand, den damit verbundenen guten Arbeitsplätze, seiner Vielfalt und dem kulturellen wie auch sportlichen hochwertigen Angebot.
Beschreiben Sie Ihre Vision für Ludwigsburg im Jahr 2030 in drei Worten.
Innovativ, Nachhaltig und einfach Cool.
Stellen Sie sich vor, Sie könnten eine Nachricht an alle Einwohner von Ludwigsburg senden, die garantiert von jedem gelesen wird. Was würden Sie sagen?
Ludwigsburg ist zur „lebenswertesten Stadt Deutschlands“ gekürt worden.
Wenn Ludwigsburg eine Farbe wäre, welche wäre es und was symbolisiert sie für Sie?
Ludwigsburg hat die Farben Gelb, Magenta und Blau – Sonne, Liebe und frische Luft & Wasser
Ihr Lieblingsort in Ludwigsburg?
Die ganze Stadt.
iSind Sie für die Errichtung einer Landeserstaufnahmeeinrichtung (LEA) in Tamm, und warum?
Planungen für eine solche Einrichtung in Tamm sind uns nicht bekannt. Die Überlegungen der Landesregierung zur Errichtung einer solchen auf Ludwigsburger Gemarkung lehnen wir ab.
Anmerkung der Redaktion: Die Antworten wurden uns von Stefanie Knecht, Stellv. Fraktionsvorsitzende der FDP, zugesendet.