Feuerwehrpräsident fordert bessere Ausstattung für Krisen- und Kriegsfälle

Der Präsident des Deutschen Feuerwehrverbands fordert eine bessere Ausstattung der Feuerwehren für Krisen- und Kriegsfälle. Insbesondere bei der Abwehr chemischer, biologischer oder radiologischer Gefahren sieht er Nachholbedarf. Auch eine Rückkehr zur Wehrpflicht mit Ersatzdiensten hält er für sinnvoll.

Berlin (red) – Deutschlands oberster Feuerwehrmann fordert im Zuge der Zeitenwende, auch die Feuerwehren aufzurüsten.

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Der “Neuen Osnabrücker Zeitung” sagte Karl-Heinz Banse, Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes: “Prinzipiell ist die Ausstattung gut. Aber das gilt mit Blick auf Einsatzszenarien in Friedenszeiten. Für den Kriegsfall oder sehr große Naturkatastrophen gilt das nicht.”

Deutschland müsse seinen Zivilschutz stärken, das beinhalte auch die Feuerwehren. Banse sagte: “Die Zeiten haben sich gewandelt. Wir müssen die Feuerwehren wieder hochrüsten.” Nachbesserungsbedarf sehe er vor allem bei der Abwehr von chemischen, biologischen oder radiologischen Gefahren. Dabei gehe es nicht nur um den möglichen Einsatz entsprechender Waffen in Deutschland.

Banse erklärte: “Nehmen wir an, es kommt im Zuge der Kriegshandlungen in der Ukraine zu einem Störfall in einem der dortigen Atomkraftwerke, dann können Szenarien eintreten, die Tschernobyl noch übertreffen. Beim GAU in Tschernobyl waren wir für die Abwehr radioaktiver Gefahren besser ausgestattet, als wir es heute sind. Da müssen wir wieder hochrüsten.”

Der Feuerwehrpräsident sprach sich zudem für eine Wiedereinführung der Wehrpflicht inklusive entsprechender Ersatzdienste aus. Banse sagte der “NOZ”: “Mein Vorschlag: Wer keinen Dienst an der Waffe leisten möchte, könnte sich beispielsweise verpflichten, bei einer Freiwilligen Feuerwehr mitzumachen.”