Gewerkschaft fordert mehr Geld für 3.440 Reinigungskräfte im Landkreis

Sie reinigen Schulen und Büros, sorgen für Hygiene in Krankenhäusern und Pflegeheimen: Die 3.440 Reinigungskräfte im Landkreis Ludwigsburg machen nicht nur in Pandemie- Zeiten einen unverzichtbaren Job. Doch bei der Bezahlung droht den Beschäftigten ein herber Rückschritt. Davor warnt die Gebäudereiniger-Gewerkschaft IG BAU in einer Pressemitteilung. „Aktuell erhalten Reinigungskräfte mindestens 11,55 Euro pro Stunde – also weit mehr als den gesetzlichen Mindestlohn. Aber der wird schon im Oktober auf 12 Euro steigen. Passiert bis dahin nichts, würden Gebäudereinigerinnen dann mit dem absoluten Lohn-Minimum nach Hause gehen. Für die wichtige und fachliche Arbeit, die sie leisten, ist das eindeutig zu wenig“, sagt Gerhard Neidling.

Der Bezirksvorsitzende der IG BAU Stuttgart fordert deshalb, dass Beschäftigte auch weiterhin „deutlich mehr als den gesetzlichen Mindestlohn bekommen sollen“ – und zwar mindestens 13,73 Euro pro Stunde. Eine konkrete Zahl, für die der Gewerkschafter klare Gründe nennt: „Der spezielle Branchenmindestlohn in der Gebäudereinigung lag bisher 1,73 Euro über der gesetzlichen Lohnuntergrenze. Das muss auch so bleiben. Nur wenn die Bezahlung weiter attraktiv ist, wird es Firmen gelingen, überhaupt noch Personal für die Branche zu finden“, so Neidling. Die IG BAU fordert, dass gleichzeitig die Einkommen für Fachleute – etwa in der Glas- und Fassadenreinigung – deutlich zulegen.

Auch mit Blick auf die Preissteigerungen komme es jetzt darauf an, dass die Beschäftigten ein kräftiges Lohn-Plus erhielten. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes erreichte die Inflationsrate im April mit 7,4 Prozent einen neuen Höchststand seit der Wiedervereinigung. „Menschen mit kleinem Geldbeutel wissen oft nicht mehr, wie sie bis zum Monatsende durchkommen sollen. Teure Energie und Lebensmittel machen gerade auch Reinigungskräften zu schaffen. Sie arbeiten oft in Teilzeit und müssen jeden Cent zweimal umdrehen“, so Neidling.

Bei der letzten Tarifverhandlung am 23. Mai habe der Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks (BIV) jedoch „nichts vorgelegt, was auf einen schnellen Tarifabschluss hoffen lässt“. Die Arbeitgeber sollten ihre Offerte nun rasch aufbessern – um Ärger mit ihren Beschäftigten zu vermeiden, so die IG BAU Stuttgart. Unter dem Motto „Wir schwitzen nicht für Mindestlohn“ bereiteten sich Reinigungskräfte in der Region schon auf Protest-Aktionen vor. Die Tarifverhandlungen für die bundesweit rund 700.000 Beschäftigten gehen am 2. Juni in Frankfurt am Main in die nächste Runde.

red

Betrunkene Autofahrerin verursacht 70.000-Euro-Crash: Opel rammt Tesla und landet auf dem Dach

Vaihingen an der Enz – Ein Verkehrsunfall am Sonntagvormittag sorgte für Aufsehen in der Graf-Hartmann-Straße. Gegen 10:36 Uhr verlor eine 21-jährige Fahrerin die Kontrolle über ihren Opel Zafira und kollidierte mit mehreren parkenden Fahrzeugen.

Nach Angaben der Polizei war die junge Frau auf dem Weg von einem Kreisverkehr in Richtung Silcherstraße unterwegs. Möglicherweise aufgrund alkoholischer Beeinflussung geriet sie zu weit nach rechts und touchierte zunächst den Außenspiegel eines geparkten Renault Twingo. Doch damit nicht genug: Anschließend stieß sie mit einem parkenden Tesla zusammen, wurde von diesem abgewiesen und kam schließlich auf dem Dach ihres Fahrzeugs zum Liegen.

Glücklicherweise zog sich die Fahrerin bei dem Zusammenstoß nur leichte Verletzungen zu. Die Rettungsdienste wurden umgehend alarmiert und brachten sie in ein nahegelegenes Krankenhaus, wo sie ärztlich versorgt wurde. Über den genauen Gesundheitszustand der jungen Frau ist derzeit noch nichts weiter bekannt.

Der entstandene Sachschaden beläuft sich laut Polizeiangaben auf etwa 70.000 Euro. Die beschädigten Fahrzeuge mussten abgeschleppt werden, um den Verkehr in der Graf-Hartmann-Straße wieder ungehindert fließen zu lassen.

Aufgrund des Verdachts der alkoholischen Beeinflussung wurde der Führerschein der Fahrerin vorläufig eingezogen. Die Polizei leitete eine Untersuchung ein, um die genauen Umstände des Unfalls zu klären. Zeugen, die den Vorfall beobachtet haben oder weitere Informationen dazu geben können, werden gebeten, sich beim Polizeirevier Vaihingen unter der Telefonnummer 07042/941-0 oder per E-Mail an vaihingen-enz.prev@polizei.bwl.de zu melden.

red