Grüne fordern: Sofortige Arbeitserlaubnis für Asylbewerber

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Berlin – Britta Haßelmann, die Fraktionsvorsitzende der Grünen, hat eine dringende Forderung nach sofortigen Arbeitsgenehmigungen für Asylbewerber erhoben. In einem Interview mit der “Rheinischen Post” am Montag betonte Haßelmann, dass ihre Partei sich seit Langem für die zügige Arbeitsaufnahme von geflüchteten Menschen und die Aufhebung bestehender Arbeitsbeschränkungen einsetzt. Sie erklärte weiter, dass es notwendig sei, auch andere Hindernisse für die Erlangung einer Arbeitserlaubnis abzubauen. Davon würden insbesondere die Wirtschaft, das Handwerk und die Industrie profitieren, da sie überall dringend nach Arbeits- und Fachkräften suchen, die derzeit knapp sind.

Allerdings äußerte sich Haßelmann skeptisch gegenüber der Forderung der FDP, Asylbewerbern nur Sachleistungen statt Geldleistungen zu gewähren. Sie wies darauf hin, dass bürokratische Systeme für Sachleistungen zusätzliche Ressourcen erfordern und dass Kommunen bereits die Möglichkeit dazu haben, diese aufgrund des damit verbundenen bürokratischen Aufwands jedoch oft nicht nutzen.

Städtetag will sofortige Arbeitserlaubnisse für alle Asylbewerber

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Auch der Deutsche Städtetag spricht sich für sofortige Arbeitserlaubnisse für Asylbewerber aus. “Geflüchtete, die den Kommunen zugewiesen werden, sollten sofort arbeiten dürfen – unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus”, sagte der Hauptgeschäftsführer des Städtetags, Helmut Dedy, der “Rheinischen Post” (Montagsausgabe). “Das Asyl- und Aufenthaltsrecht müsste entsprechend geändert werden und berufliche Qualifikationen aus den Heimatländern der Geflüchteten müssen schneller und unbürokratischer anerkannt werden”, forderte Dedy.

“Dann hätten wir eine Win-win-Situation für alle Seiten: Die Integration in den Arbeitsmarkt stärkt auch die gesellschaftliche Integration, gleichzeitig würden wir etwas gegen den Fachkräftemangel tun und die Städte würden von Sozialausgaben entlastet, wenn Geflüchtete in Arbeit sind. Das wäre auch wichtig für die gesellschaftliche Akzeptanz zur Aufnahme von Geflüchteten”, sagte der Spitzenvertreter des Kommunalverbands.

red