
Trotz Frühling keine Besserung: Die Unternehmen im Landkreis Ludwigsburg spüren weiter sinkende Umsätze, schwache Nachfrage und hohe Kosten. Laut aktueller IHK-Umfrage bewerten viele ihre Lage als schlecht – und auch der Blick nach vorn bleibt verhalten. Hoffnung machen nur zarte Investitionspläne.
Ludwigsburg (ag) – Die Unternehmen im Landkreis Ludwigsburg treten wirtschaftlich auf der Stelle. Rückläufige Aufträge, schwacher Konsum, hohe Kosten: Die erhoffte Frühjahrsbelebung bleibt laut aktueller IHK-Konjunkturumfrage aus. Statt Aufbruchsstimmung herrscht Durchhaltebetrieb.
„Wir sehen eine Stabilisierung auf niedrigem Niveau – aber leider noch keine Wende zum Besseren“, sagt Axel Kunkel, Präsident der IHK-Bezirkskammer Ludwigsburg. Das Umfeld bleibe angespannt: fast jeder zweite Betrieb meldet gesunkene Umsätze, nur gut ein Drittel berichtet von Zuwächsen. Die Exportzahlen sind rückläufig, der Inlandskonsum bleibt schwach.
Stimmung bleibt unter der Nulllinie
Der sogenannte Lage-Saldo – also der Unterschied zwischen positiven und negativen Bewertungen – ist zum vierten Mal in Folge negativ. Rund 24 Prozent der Unternehmen bezeichnen ihre Situation als gut, 28 Prozent als schlecht. Der Blick nach vorn ist ebenfalls verhalten: Nur 16 Prozent erwarten eine Besserung in den kommenden zwölf Monaten, doppelt so viele stellen sich auf eine Verschlechterung ein.
Investitionen zögerlich – Hoffnung auf Entlastungen
Ein kleiner Lichtblick: Die Investitionsbereitschaft hat sich etwas verbessert. Zwar wollen 30 Prozent der Betriebe ihre Investitionen zurückfahren, aber immerhin 17 Prozent planen mit einem Plus. „Die Unternehmen stehen offenbar nicht mehr ganz so fest auf der Investitionsbremse“, so Kunkel. Er mahnt: Die von der Bundesregierung versprochenen steuerlichen Anreize und Entlastungen müssten „zügig kommen und Vertrauen schaffen“.
Arbeitsmarkt: Mehr Abbau als Aufbau
Auch beim Personal planen die meisten Unternehmen zurückhaltend. Nur 11 Prozent rechnen mit mehr Beschäftigten, 33 Prozent mit weniger. Zwar hat sich der Saldo leicht erholt, doch von einer positiven Dynamik ist der Arbeitsmarkt im Kreis Ludwigsburg weit entfernt.
Industrie kämpft mit Exportproblemen – Handel mit Zurückhaltung
Die Branchenanalyse offenbart: Die Industrie hat sich auf schwachem Niveau eingependelt. Die Kapazitätsauslastung liegt mit 77 Prozent deutlich unter dem Vorkrisenniveau. Negative Impulse kommen vor allem aus dem Ausland – insbesondere durch die verschärfte US-Zollpolitik.
Im Baugewerbe bremsen hohe Zinsen und Baukosten die Nachfrage. Der Einzelhandel spürt weiter Zurückhaltung bei den Ausgaben. Im Dienstleistungssektor zeigt sich ein gemischtes Bild: Während etwa Unternehmensberatungen gut ausgelastet sind, geraten Gastgewerbe und Logistikfirmen zunehmend unter Druck.
Fazit: Die Wirtschaft im Kreis Ludwigsburg wartet – auf bessere Rahmenbedingungen, auf neue Aufträge, auf Impulse aus Politik und Konsum. Die Richtung ist offen. Nur eins ist klar: Eine echte Erholung sieht anders aus.