Der israelische Botschafter in Berlin, Ron Prosor, hat Deutschland dazu aufgerufen, entschiedener gegen den wachsenden Antisemitismus vorzugehen. In einem Interview mit den Zeitungen der Funke-Mediengruppe betonte Prosor, dass es ein Problem mit einigen ausländischen Imamen gebe, die nach Deutschland kommen und eine Ideologie vertreten, die darauf abzielt, Deutschland und Europa zu verändern. Daher sei es notwendig, die Moscheen besser zu überwachen. Seiner Meinung nach wäre die Ausbildung von Imamen in Deutschland die beste Lösung, begleitet von einem Verbot für ausländische Imame, in Deutschland aktiv zu sein. Der Botschafter betonte, dass die Herausforderung nicht aus politischer Korrektheit heraus vermieden werden dürfe, sondern dass Bildung und Erziehung langfristige Lösungen darstellten.
“Aber jetzt muss man sich dem Terror und der Gewalt auf deutschen Straßen entgegenstellen – auch mit dem Strafrecht.” Konkret forderte Prosor: “Deutschland sollte das Gesetz ändern – und Meinungsfreiheit enger fassen. Friedliche Demonstrationen müssen natürlich möglich sein, aber es muss bestraft werden, zu Hass auf Juden, auf Israel und auf die Demokratie aufzustacheln.”
Prosor betonte: “Hamas und Hisbollah sind nicht nur gegen Israel. Sie nehmen die westlichen Gesellschaften insgesamt als dekadent wahr. Sie verabscheuen Homosexuelle und wollen Frauen grundlegende Rechte verweigern. Wir Juden sitzen nur in der ersten Reihe. Wenn die Deutschen nicht handeln und gegen diese Leute vorgehen, werden sie morgen weinen.” Der Botschafter verwies darauf, was sich seit dem 7. Oktober auf deutschen Straßen und in den sozialen Netzwerken abspielt.
“Dort wird die Auslöschung des jüdischen Staates gefordert. Brandsätze werden auf Synagogen geworfen, und Häuser, in denen Juden wohnen, werden mit Davidsternen markiert. Die Palästina-Flagge wird auf Denkmälern gehisst, und es wird sogar die Errichtung eines Kalifats in Deutschland propagiert”, sagte er.
“Die Leute, die das tun, sind ein trojanisches Pferd der deutschen Demokratie. Die Deutschen haben diese Leute mit offenen Armen empfangen. Jetzt missbrauchen sie die Gastfreundschaft. Es kann nicht sein, dass Juden und Israelis in Deutschland wieder Angst haben müssen. Dagegen muss man etwas tun.” An diesem Donnerstag jähren sich die Novemberpogrome im nationalsozialistischen Deutschland zum 85. Mal.
“Dieser Gedenktag unterscheidet sich von allen vorangegangenen”, sagte Prosor. “Das Massaker der Hamas-Terroristen am 7. Oktober erinnert uns daran, wie wichtig Demokratie ist. Israel wurde gegründet, damit wir Juden nie wieder erleben müssen, was uns in der Nazi-Diktatur widerfahren ist. Jetzt haben wir erlebt, dass Juden verbrannt, Babys der Kopf abgeschlagen und Mütter mit ihren Kindern hingerichtet wurden. Es geht wieder um die Frage: Zivilisation oder Barbarei.”
red