Kopfschmerzen bei Kindern nicht unterschätzen

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Dass mehr Kinder und Jugendliche im Schulalter über Kopfschmerzen klagen, hat unterschiedliche Ursachen. Ob nun Leistungsdruck in der Schule, emotionaler Stress, zu viel Zeit am Bildschirm oder zu wenig Bewegung: Fachleute machen den veränderten Lebensstil dafür verantwortlich. “Eltern sollten das Problem nicht unterschätzen. Kopfschmerzen können den Alltag und die Zukunft Heranwachsender stark beeinträchtigen und in einem Teufelskreis aus Leistungsabfall, Schulangst und sozialer Isolation enden”, so Dr. Gudrun Goßrau, Expertin der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG), anlässlich des Kopfschmerztages 2021.

Mehr als ein Fünftel aller Kinder und Jugendlichen mit mindestens zwei Kopfschmerztagen im Monat fehlen dadurch häufiger in der Schule. Eine ärztliche Diagnose und Therapie der Kopfschmerzen erhielten aber nur die wenigsten. “Dabei ist gerade das entscheidend für die Zukunft und Lebensqualität der betroffenen Kinder”, betont Dr. Goßrau.

Die wichtigste Botschaft der Leiterin der Kopfschmerzambulanz am Universitätsklinikum Dresden: Wenn Kopfschmerzen bei Kindern regelmäßig oder häufig auftreten, sollten sie nicht selbst behandelt, sondern unbedingt vom Arzt diagnostiziert werden. “Kopfschmerzen sind nicht gleich Kopfschmerzen. Migräne kann genetische Ursachen haben und muss anders behandelt werden als Kopfschmerzen vom Spannungstyp”, betont Dr. Goßrau.

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Migräne und Kopfschmerzen vom Spannungstyp sind die häufigsten Kopfschmerzdiagnosen bei Kindern und Jugendlichen. Oft sind Stressfaktoren in Familie, Schule oder Freundeskreis der Auslöser. Die Therapie besteht in einer Kombination aus verschiedenen Maßnahmen: von Verhaltensregeln, wie ausreichendem Trinken oder regelmäßigem Schlafen, bis hin zu regelmäßigem Sport, weniger Termindruck und mehr Entspannungszeiten. Auch mit einem gezielt eingesetzten Medikament kann die Alltagsbelastung durch akute Kopfschmerzen reduziert werden.

Andreas Reiners / glp