Lauterbach will 689 Krankenhäuser herunterstufen

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will im Rahmen der geplanten Krankenhausreform rund 40 Prozent der Kliniken herabstufen. Das berichtet die “Bild” (Mittwochausgabe) unter Berufung auf ein internes Papier des Ministeriums. Danach sollen 689 der bundesweit 1.719 Kliniken das Niveau eine “Level-1i-Krankenhauses” erhalten.

In Bayern würden 146 der derzeit 295 Klinken in Krankenhäuser “Level 1i” umgewandelt werden. In Baden-Württemberg sollen von 189 insgesamt 95 herabgestuft werden, in Hessen würden von derzeit 132 Kliniken fast die Hälfte (64) zu “Level-1i-Krankenhäusern” werden, in Schleswig-Holstein 37 von 65. In den betroffenen Kliniken dürften unter anderem keine stationären Operationen mehr durchgeführt werden. Auch Notärzte und Rettungswagen dürften derartige Ambulanz-Häuser nicht mehr anfahren, hieß es.

Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebunds, Gerd Landsberg, kritisierte Lauterbachs Pläne. “Wir müssen die klassische Notfallversorgung wohnortnah sicherstellen”, sagte er der “Bild”. “Es darf nicht so weit kommen, dass der Rettungswagen an den Kliniken vorbeifährt, nur weil sie heruntergestuft wurden.”

Die klassische Versorgung müsse weiter garantiert bleiben, sagte Landsberg zu “Bild”. Die Probleme müssten gerade in den Kommunen transparent angesprochen werden. Da helfe es allerdings wenig, Kliniken weiterhin Kliniken zu nennen, die keine mehr sind, sagte Landsberg.

“Das wären dann eher medizinische Versorgungszentren.”

red

Ärzteverband fordert Beibehaltung der Corona-Warn-App für zukünftige Infektionsgeschehen

Zum vorläufigen Ende der Corona-Warn-App, die am 1. Juni in einen Ruhemodus versetzt wird, hat der Chef der deutschen Amtsärzte sich dafür ausgesprochen, die App auch weiterhin beizubehalten. “Bei der Bewältigung von besonderen Krisenereignissen, zu denen Epidemien und Pandemien gehören, ist die Nutzung digitaler Tools wie die Corona-Warn-App nicht mehr wegzudenken”, sagte der Vorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD), Johannes Nießen, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagsausgaben). Durch solche Tools gelinge es, die Bürger zeitnah, qualifiziert und zuverlässig zu informieren.

“Von daher sollte die App unbedingt auch beibehalten und auf andere Infektionsgeschehen ausgeweitet werden”, fügte er hinzu. Insgesamt sei die Corona-Warn-App ein modernes und wichtiges Tool im Management der Pandemie gewesen, so der Amtsärzte-Chef. Auch wenn sich nicht benennen lasse, wie viele Erkrankungs- und Todesfälle tatsächlich durch die App verhindert worden sein, habe sie in jedem Fall zu einer verstärkten Testbereitschaft und einem umsichtigeren Verhalten gegenüber gefährdeten Personen geführt.

red