
Mit einer gemeinsamen Aktion auf dem Rathaushof haben Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste aus Ludwigsburg ein Zeichen gegen Gewalt gesetzt. Anlass war der bevorstehende Florianstag. Die Zahl der Übergriffe auf Einsatzkräfte steigt seit Jahren deutlich.
Ludwigsburg – Ein stilles, aber kraftvolles Zeichen haben am Montag (28. April) zahlreiche Einsatzkräfte aus Ludwigsburg und dem Landkreis gesetzt. Unter dem Motto „Keine Gewalt gegen Einsatzkräfte“ kamen Vertreterinnen und Vertreter von Feuerwehr, Polizei, Rettungsdiensten und dem kommunalen Ordnungsdienst auf dem Rathaushof zusammen – als Vorbereitung auf den Florianstag am 4. Mai, dem Gedenktag aller Feuerwehrangehörigen.
Die Aktion ging auf eine Initiative der Feuerwehr Ludwigsburg unter Kommandant Jochen Reuschle zurück und folgte einem bundesweiten Aufruf des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB). Unterstützt wurde sie von Oberbürgermeister Dr. Matthias Knecht und Erster Bürgermeisterin Renate Schmetz, ebenso wie von Vertreterinnen und Vertretern des Polizeipräsidiums Ludwigsburg, des Arbeiter-Samariter-Bundes, des Deutschen Roten Kreuzes, der Johanniter und der Malteser.
Gewalt gegen Helfer nimmt zu
Der Anlass ist bitterernst: Gewalt gegen Einsatzkräfte gehört mittlerweile zum Berufsalltag. Immer häufiger werden Feuerwehrleute, Polizisten und Rettungskräfte während ihrer Einsätze verbal angegriffen, bedroht oder sogar körperlich attackiert.
„Gewalt gegen Einsatzkräfte taucht leider immer mehr im Alltag auf, die Hemmschwelle sinkt. Es ist besorgniserregend und völlig inakzeptabel. Das wollen und werden wir nicht hinnehmen“, unterstreicht OB Dr. Matthias Knecht. „Die Einsatzkräfte riskieren täglich ihr Leben, um Menschen zu retten oder zu schützen. Diese zu behindern oder gar anzugreifen, verurteilen wir aufs Schärfste.“
Auch Polizeipräsident Thomas Wild sprach sich klar gegen Gewalt aus: „All jene, die Menschen retten und helfen, verdienen unseren Respekt und unsere Achtung. Jedwede Gewalt, ob verbal oder physisch, die unseren Kolleginnen und Kollegen entgegenschlägt, muss verfolgt und geächtet werden.“
Laut Statistik des Bundeskriminalamts wurden allein im Jahr 2023 bundesweit 2.740 Gewalttaten gegen Feuerwehr- und Rettungskräfte registriert – so viele wie nie zuvor. Bei der Polizei lag die Zahl noch weit höher: Über 46.000 Gewaltdelikte gegen Polizistinnen und Polizisten, mehr als 105.000 Beamte waren betroffen – ein Anstieg von knapp zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr.
„Respekt und Anstand sind das Mindeste“
Ludwigsburgs Erste Bürgermeisterin Renate Schmetz, bei der Stadt Ludwigsburg für Feuerwehr und Bevölkerungsschutz zuständig, betonte:
„Den Mitarbeitenden gebührt Respekt und Anstand. Sie setzen ihr Leben für die Gesellschaft aufs Spiel. Das muss in die Köpfe all jener, die Einsatzkräfte wie Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienste und Ordnungskräfte in gefährlichen Situationen behindern oder sogar gefährden“.
red