Ludwigsburg. Die landkreisweite, vom Landratsamt-Gesundheitsdezernat initiierte Infokampagne für das Projekt „Medizinische Soforthilfe nach Vergewaltigung“ ist in die nächste Runde gegangen: Am Dienstag (19. November) wurden Schülerinnen und Schüler des Friedrich-Schiller-Gymnasiums und der Elly-Heuss-Knapp-Realschule für ein Kunstprojekt ausgezeichnet.
In Ludwigsburg gibt es seit November 2021 das Projekt „Medizinische Soforthilfe nach Vergewaltigung“ im RKH Klinikum, eine von vier Kliniken in Baden-Württemberg. Die Kampagne für das Projekt neigt sich im Jahr 2024 allmählich ihrem Abschluss zu. Unter der Leitung von Landratsamtsmitarbeiterin Mandy Bronner wurde eine umfassende Informationskampagne ins Leben gerufen, die ihren Anfang mit auffälligen Großflächenplakaten an verschiedenen Standorten im gesamten Landkreis nahm. Diese plakative Ansprache sollte die Aufmerksamkeit der Bevölkerung auf die Thematik lenken und das Bewusstsein für die wichtige Unterstützung von Betroffenen erhöhen. Im Anschluss folgte der spannende Schülerwettbewerb, der junge Talente dazu aufrief, ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen und ihre Gedanken sowie Gefühle zu diesem sensiblen Thema durch Kunst auszudrücken.
„Sexuelle Gewalt hat keinen Platz“ lautete das Thema des Kunstwettbewerbs, an dem Schülerinnen und Schüler des Friedrich-Schiller-Gymnasiums (FGS) und der Elly-Knapp-Realschule (EHK) teilgenommen haben. „Mit ihren einfühlsamen und eindrucksvollen Arbeiten haben die jungen Künstlerinnen und Künstler zur Auseinandersetzung mit diesem wichtigen Thema angeregt“, sagt Dr. Uschi Traub, Leiterin Gesundheitsförderung im Gesundheitsdezernat des Landratsamts Ludwigsburg. Den ersten Platz belegte Miriam Tuchel (EHK) und den zweiten Yolanda Kuhn (FSG). Der dritte Platz ging an Eren Akgül, Henri Haas und Leonhard Weil (FSG).
Gewinnerin Miriam Tuchel über den Kunstwettbewerb: „Ich fand die Arbeit an dem Projekt sehr wichtig, weil dadurch anderen geholfen wird und man so Leuten helfen kann, die von diesem ernsten Thema betroffen sind. Durch das Projekt erfährt man, wo man Hilfe bekommt.“
„Die ersten Schritte nach einer Vergewaltigung sollten voller Mitgefühl und medizinischer Fürsorge sein. Diese Hilfe schützt nicht nur den Körper, sondern stärkt die Seele“, ergänzt auch die Erste Bürgermeisterin Renate Schmetz. Ebenfalls dabei in der Aula des Friedrich-Schiller-Gymnasiums in Ludwigsburg waren die Schulleitung des Friedrich-Schiller-Gymnasiums, Ulrich von Sanden, die Schulleitung der Elly-Heuss-Knapp-Realschule, Heidrun Gross, Dr. Uschi Traub sowie engagierte Fachlehrer und Fachlehrerinnen. Die Veranstaltung fand im Vorfeld des Tags gegen Gewalt an Frauen statt. Zum Schluss des Programms haben die Schülerinnen und Schüler das Lied „Speechless“ (Deutsch: sprachlos) aus dem Film „Aladin“ gesungen.
City Cards, Videoboard und Banner: Projekt setzt ein starkes Zeichen
Dank der Unterstützung der Kreissparkassenstiftung Gesundheit im Landkreis Ludwigsburg
war es möglich, die Kampagne auszuweiten. Die Botschaft des Projekts „Medizinische
Soforthilfe nach Vergewaltigung“ wurde auch durch CityCards verbreitet, die an zahlreichen Orten im Landkreis verteilt wurden und somit eine noch breitere Öffentlichkeit erreichten. Das Projekt wurde mehrmals wöchentlich und bis zu 300-mal täglich auf dem Videoboard am Busbahnhof in Bietigheim-Bissingen ins Rampenlicht gerückt. Den krönenden Abschluss der Kampagne bildeten die Brückenbanner, die an zwei Standorten angebracht worden waren. Sie sollten erneut auf das Projekt aufmerksam machen und ein starkes Zeichen setzen – für eine Gesellschaft, in der jeder Mensch die Unterstützung und Hilfe erhält, die er verdient.
Bei Fragen zum Projekt können sich Interessierte an Dr. Uschi Traub oder Mandy Bronner, Hindenburgstr. 20/1, 71638 Ludwigsburg, wenden unter Telefon 07141 144-2520 oder per Mail an: gesundheitsfoerderung@landkreis-ludwigsburg.de
Weitere Infos gibt es auch unter www.soforthilfe-nach-vergewaltigung.de