
Marbach. Wie kann man Sitzen im öffentlichen Raum neu denken? Antworten darauf geben derzeit 17 Designentwürfe von Studierenden der Hochschule Pforzheim – zu sehen im Foyer des Marbacher Rathauses. Die Ausstellung ist Teil eines Kooperationsprojekts zwischen dem Stadtmarketing Schillerstadt Marbach e.V. und der Fakultät für Gestaltung der Hochschule Pforzheim, betreut von Prof. Manuel Aydt.
Beim „Stadtstuhltag“ am 15. Juli wurden die Entwürfe zunächst einer Jury präsentiert – bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern der Stadt, der Hochschule und des Stadtmarketings. Am Nachmittag wurde die Ausstellung für das Publikum geöffnet und stieß auf reges Interesse. Rathausbesucher, Mitarbeitende und Passanten staunten über die kreative Vielfalt der präsentierten Sitzgelegenheiten.
Kreative Konzepte mit Haltung
Die jungen Gestalterinnen und Gestalter zeigten, wie vielseitig Sitzmöbel sein können – klappbar, stapelbar, modular, funktional oder poetisch. Viele Arbeiten betonten den sozialen Aspekt des Sitzens: Begegnung, Austausch und Verweilen im öffentlichen Raum.
Drei Entwürfe wurden von der Jury prämiert:
•Platz 1 (2.000 €): FACH³ von Nika Semikolennykh – ein dreieckiger Hocker, der ganz ohne Werkzeug zusammengesteckt wird. Seine Form zitiert die typischen Satteldächer der Marbacher Fachwerkhäuser und verbindet Tradition mit moderner Ästhetik.
•Platz 2 (1.000 €): MarbachLounge von Maximilian Noltemeyer – ein flexibles Möbelstück, das durch Drehung auch als Tisch genutzt werden kann. Es passt sich verschiedenen Situationen an und lädt zum gemeinsamen Verweilen ein.
•Platz 3 (500 €): Join von Benedikt Soulier – ein minimalistischer Stuhl, gefertigt aus einer einzigen Holzplatte per CNC-Fräse. Der Entwurf kommt ohne Schrauben aus, erzeugt keinen Materialabfall und erinnert gestalterisch an das Marbacher Fachwerk.
Sitzen mit Weitblick
„Die Präsentationen und Entwürfe zeigen, wie ideenreich die Studierenden das Sitzen im öffentlichen Raum mit Blick auf Material, Haltung und mögliche Interaktionen gedacht haben“, so Lorenz Obleser vom Stadtmarketing. „Hier wurde vorausdenkend gestaltet.“
Welche Idee tatsächlich umgesetzt wird, entscheidet sich im Herbst – wenn Finanzierung, Machbarkeit und Materialeinsatz abschließend geprüft wurden.
Die Ausstellung ist noch bis zum 31. Juli 2025 im Rathaus-Foyer während der regulären Öffnungszeiten zu sehen.
red