Milliarden-Deal in der Biotech-Branche: Biontech will Tübinger mRNA-Pionier Curevac übernehmen

Mitten im Umbruch der Biotech-Branche setzt der Corona-Impf-Hersteller Biontech ein Ausrufezeichen – und kündigt an den Konkurrenten Curevac aus Tübingen zu übernehmen. Ziel des Milliarden-Deals ist die Bündelung von Know-how in der mRNA-Krebsforschung. Auch politisch bekommt die Übernahme Rückenwind.

Mainz (red) – Das Pharmaunternehmen Biontech hat die Übernahme von Curevac angekündigt, um seine Forschung und Entwicklung im Bereich mRNA-basierter Krebsimmuntherapien zu stärken.

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Die Transaktion umfasse ein öffentliches Umtauschangebot, bei dem jede Curevac-Aktie in Biontech American Depositary Shares umgetauscht werden könne, teilte das Mainzer Unternehmen am Donnerstag mit. Der Wert einer Curevac-Aktie werde mit etwa 5,46 US-Dollar angegeben, was einer Prämie von 55 Prozent auf den volumengewichteten Drei-Monats-Durchschnittskurs von Curevac entspreche.

Die Übernahme soll die “komplementären Fähigkeiten” beider Unternehmen im Bereich mRNA-Design und -Herstellung vereinen.

Biontech plant, Curevacs Forschungs- und Produktionsstandort in Tübingen in sein Netzwerk zu integrieren. Die Transaktion wurde von den Vorständen und Aufsichtsräten beider Unternehmen genehmigt und soll im laufenden Jahr abgeschlossen werden.

Biontech-Chef Ugur Sahin, erklärte, dass die Transaktion ein weiterer Baustein in der Onkologie-Strategie des Unternehmens sei.

Curevac-Chef Alexander Zehnder bekräftigte die “gemeinsame Entschlossenheit”, das Potenzial von mRNA-Technologien zu nutzen. Die Bundesregierung steht laut Unternehmensangaben der Transaktion positiv gegenüber, und Biontech erwartet Unterstützung von Curevac-Aktionären, die insgesamt 50,08 Prozent der Curevac-Aktien halten.