
Auf deutschen Bankkonten schlummern Milliardenbeträge, die offenbar niemand vermisst. Ein Gutachten im Auftrag der Bundesregierung schätzt das Volumen auf bis zu 4,2 Milliarden Euro. Künftig könnten diese Mittel sozialen Projekten zugutekommen – per Fonds. Ein zentrales Register existiert bislang nicht.
Berlin (red) – Die Bundesregierung rechnet mit Milliarden-Summen, die auf deutschen Bankkonten vergessen wurden.
Das berichtet die “Neue Osnabrücker Zeitung” (NOZ) unter Verweis auf ein Gutachten, welches das Forschungsministerium in der vergangenen Legislaturperiode in Auftrag gegeben hatte. Demnach beziffern die Autoren das Volumen auf solchen “nachrichtenlosen Konten” zwischen 1,78 und 4,21 Milliarden Euro.
In Deutschland gibt es kein Register für nachrichtenlose Konten. Daher mussten die Autoren die Werte aus Vergleichen mit Ländern wie Frankreich, Großbritannien und Kanada ableiten, in denen die Datenlage besser ist. Im Koalitionsvertrag von Union und SPD ist vorgesehen, die Gelder von nachrichtenlosen Konten zur “Förderung von sozialen Innovationen” zu verwenden, indem sie in regelmäßigen Abständen in einen Fonds eingespeist werden.