Montagabend-Thriller ohne Happy-End

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Die MHP RIESEN Ludwigsburg haben ihr Auswärtsspiel bei Brose Bamberg 91:93 verloren. Die Schwaben lieferten den favorisierten Franken über 45 Minuten einen aufopferungsvollen Kampf – mussten sich am Ende aber knapp geschlagen geben.  

Obwohl im Vorfeld der Partie bei Brose Bamberg nahezu alle Spieler im Kader der MHP RIESEN Ludwigsburg mit den Ausläufern einer Magen-Darm-Grippe haderten, konnte Headcoach John Patrick seine Starting Five vor Spielbeginn frei wählen: Bis auf Owen Klassen stand dem US-Amerikaner sein gesamter Kader zur Verfügung. Die ausgewählten Fünf – Crawford, McCray, Jallow, Waleskowski und Mbakwe – belohnten das in sie gesetzte Vertrauen, sorgten für einen guten Start und zwangen Ainars Bagatskis zur Auszeit (4:10, 3. Spielminute). Die Worte des Letten entfalteten aber nur langsam ihre Wirkung. Bamberg mühte sich ins Spiel, hatte aber die immer lauter werdende Halle auf seiner Seite. Ludwigsburg blieb dennoch am Drücker (17:25, 10.).

Während im ersten Viertel Adam Waleskowskis persönliche Fouls (drei) einen Wermutstropfen darstellten, blieb die schwäbische Laune auch zum Start der zweiten zehn Minuten gut: Die MHP RIESEN waren weiterhin das bessere Team, begingen jedoch viele Fouls und schickten die Hausherren (viel zu) oft an die Freiwurflinie. Ludwigsburg verlor hierdurch seinen Offensiv-Rhythmus, Bamberg fand derweil endgültig ins Spiel und übernahm die Führung. Absetzen konnten sich die Franken aber nicht – zur Halbzeit war das Spiel weiterhin ausgeglichen (41:36, 20.).

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Die Nerven werden bis ans Maximum strapaziert

Auch nach dem Seitenwechsel gingen die Gäste körperlich robust zu Werke, konnten aber nun auch wieder in der Offensive für Entlastung sorgen. Dennoch konnte das Spiel nicht herumgerissen werden. Denn die Bamberger hielten, allen voran mit Augustine Rubit, exzellent dagegen. Ludwigsburg hielt lange stand, musste ab der 27. Spielminute aber etwas abreißen lassen (63:53, 30.)

Obwohl die MHP RIESEN zum Start des Schlussabschnitts folglich mit zehn Punkten in Rückstand lagen, war der Glaube an den Sieg ungebrochen. Kelan Martin, Karim Jallow und Konstantin Klein suchten ihr Glück dabei in der Offensive, konnten das Geschehen wieder eng gestalten und mit ihren Korberfolgen bis auf drei Zähler verkürzen (68:65, 35.). Spätestens jetzt war die Partie auf ihrem Siedepunkt angelangt – und alle Beteiligten mit ihren Nerven an der Belastungsgrenze. Die Akteure auf dem Parkett hatten jedoch solche aus Drahtseilen. Zuerst verwandelten Malcolm Hill und Adam Waleskowski aus der 6,75-Meter-Distanz, dann stellte Nikos Zisis aus selbiger Entfernung den ursprünglichen Abstand wieder her und markierte 54,7 Sekunden vor dem vermeintlichen Ende der Partie das 78:74. Da Waleskowski und der nimmermüde Crawford aber weitere Punkte auflegten, ging die Partie in die Verlängerung (78:78, 40.).

Auch hier konnte sich keine der beiden Mannschaften einen entscheidenden Vorteil erarbeiten, sodass die langanhaltende Crunchtime weiter ausgeweitet wurde. Als Erstes fanden dann die Gäste in die Spur, erarbeiteten sich die Führung und schickten Zisis mit dem fünften Foul vorzeitig auf die Bank. Da sie mit Waleskowski und Mbakwe aber ebenfalls zwei Spieler gehen lassen mussten, bleib Bamberg die Chance auf den Turnaround. Diesmal griffen die Hausherren diese Gelegenheit beim Schopfe – und entschieden das Spiel zu ihren Gunsten. Patrick Heckmann sorgte wenige Sekunden vor dem Ende mit einem Dreier für die Entscheidung und verwandelte die BROSE ARENA in ein Tollhaus.

Trotz der Enttäuschung über die verpasste Sensation überwog bei den MHP RIESEN Ludwigsburg derweil der Stolz über die eigene Leistung – und der Glaube, dass es mit gleicher Einstellung bereits im nächsten Spiel (17.10.2018, 20:00 Uhr vs. Avellino) mit dem Erfolgserlebnis klappen dürfte.

 

Redaktion: Lukas Robert

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