Neuer Look für den Kia Sportage

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Seit 1993 jetzt in der fünften Generation auf dem Markt ist der Kia Sportage richtig erwachsen geworden. Der Motor-Informations-Dienst (mid) ist den neuesten Kompakt-SUV Ableger der Südkoreaner ausführlich Probe gefahren.

Optisch hat ein komplettes Umstyling stattgefunden, nicht so wie im Vorgänger mit vielen Rundungen dominieren jetzt härtere Ecken und Kanten und geben dem Kia Sportage ein sehr modernes Erscheinungsbild. Dazu trägt auch die erstmals erhältliche Zweifarblackierung mit Chromapplikation über die Fahrzeugbreite in Kombination mit den 19 Zoll großen Leichtmetallfelgen bei. Das neue Kia Logo thront über dem schwarzen Kühlergrill in Wabenoptik, der für ausreichend Frischluft sorgt. Die serienmäßigen Voll-LED Scheinwerfer, im Testwagen sogar als Matrix-LED ausgeführt, fügen sich in das Gesamtbild ein und erleuchten die Fahrbahn auch beim Abbiegen.

Unter der Haube stehen verschiedene Motorisierungen zur Wahl, vom Benziner über den Diesel zum Plug-in-Hybriden und teilweise auch mit 48V Mild-Hybridisierung. Eine rein elektrische Variante wird es im Sportage leider nicht geben, Interessierte müssen hier mit dem Kia EV6 vorlieb nehmen.

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Der 1,6 Liter Hubraum fassende 4-Zylinder Turbobenziner mit 48V Bordnetz des Kia Sportage GT-Line liefert 132 kW/180 PS und 265 Nm Drehmoment, die per Allradantrieb, adaptivem Fahrwerk und 7-Gang Doppelkupplungsautomatik auf die Straße losgelassen werden. Das reicht für 189 km/h Höchstgeschwindigkeit und eine Sprintzeit von 0 – 100 km/h in 9,6 Sekunden. Keine Sportwagenwerte, aber im normalen Straßenverkehr durchaus ausreichend. Der Spritverbrauch wird laut WLTP Messung mit 6,6 Liter/100 Kilometer angegeben, je nach Fahrweise landen wir trotz 48V Bordnetz in der Praxis realistisch zwischen 7 und 9 Litern pro 100 Kilometer.

Was bei dem koreanischen Kompakt-SUV Spaß macht, ist die Segelfunktion. Geht man vom Gas, schaltet sich der Motor aus und lässt das Auto segeln. Wenn wir wieder etwas Leistung über das Gaspedal abrufen wollen klinkt sich der Motor wieder unbemerkt ein und die Reise geht weiter.

Auf technischer Seite wurde im Innenraum ordentlich High-Tech aufgefahren, hier wurde das Beste aus dem Kia EV6 auch in den Sportage eingebaut. Zwei 12,3 Zoll große Bildschirme fügen sich in ein gekrümmtes Curved-Display ein, der Intotainment Part ist dabei berührungsempfindlich. Für die Klimasteuerung gibt es noch drückbare Touch-Knöpfe unter dem Infotainmentsystem und per Schnell-Umschaltfunktion kann hier eine weitere Menüleiste angezeigt werden, um direkt per Kurzwahltaste einige Apps wie das Radio oder die Navigation per Knopf auszuwählen.

Konnektivität über mehrere USB-C Anschlüsse (zwei davon seitlich in den vorderen Türen für die Gäste im Fond) ist gegeben, eine Kabellose Ladefunktion für das Mobiltelefon liegt vor, Android Auto und Apple CarPlay benötigen aber weiterhin eine Kabelverbindung. Ein Head-up Display fehlt zwar, dafür gibt es zwei Kameras in den Seitenspiegeln, die beim Abbiegen ein Bild des toten Winkels in die Tacho- oder Drehzahlanzeige projizieren – soll nicht den Schulterblick sparen, hilft bei der Übersicht aber doch enorm.

Was ebenfalls hilft ist das Park-Plus Paket, eine 360 Grad Surround Kamera mit tadelloser Rückfahroptik navigiert das Kompakt-SUV in jede Parklücke – es wird sogar ein 3D-Modell des Fahrzeugs in die Anzeige eingeblendet, die sich per Berührungsgeste verschieben lässt um wirklich jeden Winkel rund um das Automobil sichtbar zu machen. Probleme beim Parkvorgang sollten damit also der Vergangenheit angehören.

Vorn gibt es für die bequemen Sitze jeweils eine Sitzheizung und eine Sitzbelüftung, für Gäste im Fond ist dort ebenso eine Sitzheizung untergebracht. Die Sitze im Fond lassen sich in der Lehnen-Neigung verstellen, bieten zwei Isofix Befestigungen und um das Kofferraumvolumen (562 Liter) zu vergrößern in 40-20-40 Option auch aus dem Kofferraum heraus per Hebel bequem umklappen.

Was hat uns nicht so gut gefallen: harte Plastikoberflächen im Kofferraum ohne Bezug, die bei normaler Nutzung wohl den ein oder anderen Kratzer wegstecken müssen, die Plastikablagen in den Türen, die nicht ausreichend Platz für Getränkeflaschen bieten und der doch etwas erhöhte Verbrauch – hier muss sich der Plug-in-Hybrid dann beweisen.

Viel Technik hat auch ihren Preis, der Kia Sportage 1.6 T-GDI 48V AWD DCT in der höchsten Ausstattungsvariante “GT Line” startet bei 45.460 Euro, der uns zur Verfügung gestellte Testwagen liegt noch ein wenig darüber. Für die zweifarbige Sonderlackierung “Experience Green plus Pearl Black”, das Schiebedach, das Sound Paket und das Park-Plus Paket werden nochmals 3.890 Euro fällig und erhöhen somit den Gesamtpreis auf 49.380 Euro. Der Einstieg in die Sportage-Welt startet übrigens mit der “Edition 7” bei 27.790 Euro.

Mike Neumann / mid