
In Ludwigsburg erinnern 99 Stolpersteine an Menschen, die dem NS-Terror zum Opfer fielen. Damit die kleinen Messingtafeln weiter sichtbar bleiben, ruft die Stolperstein-Initiative am 12. Juli zum gemeinsamen Putztag auf – ein stilles Zeichen gegen das Vergessen und für eine wachsame Erinnerungskultur.
Ludwigsburg – Sie liegen vor Häusern, in denen einst Nachbarn wohnten, die deportiert, entrechtet oder ermordet wurden: Stolpersteine erinnern seit fast 20 Jahren auch in Ludwigsburg an die Opfer des NS-Terrors. Am Samstag, 12. Juli, ruft die Stolperstein-Initiative Ludwigsburg erneut zum Putztag auf. Ziel ist es, die bislang 99 verlegten Gedenktafeln im Stadtgebiet zu reinigen und sichtbar zu halten.
Wer teilnehmen möchte, wird gebeten, sich per E-Mail an hoppla@stolpersteine-ludwigsburg.de anzumelden. Nur so könne eine koordinierte Verteilung auf die verschiedenen Standorte gewährleistet werden. Bereits jetzt hätten sich zahlreiche Einzelpersonen, Vereine und Gruppen zur Teilnahme entschlossen.
In ihrem Aufruf schreibt die Initiative: „Zeige den Menschen dieser Stadt mit etwas Putzmittel und ein bisschen Wasser, dass die Opfer der Nazi-Verbrechen nicht vergessen sind.“ Gut sichtbare Stolpersteine seien ein sichtbares Zeichen: „Niemand ist vergessen.“
Der dezentrale Aktionstag steht unter dem Motto: „Stolpersteine pflegen – Erinnerung pflegen – Haltung zeigen.“ Damit solle nicht nur das Gedenken gestärkt werden, sondern auch ein Beitrag zur politischen Wachsamkeit geleistet werden. Die Organisatoren schreiben: „Sei wachsam, verbünde dich mit anderen aufrechten Menschen, stehe ein für Menschenrechte, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit.“
Auf der Webseite der Initiative unter www.stolpersteine-ludwigsburg.de finden Interessierte auch Hinweise zum richtigen Umgang mit Reinigungsmitteln und Werkzeugen.
red