Nord Stream Pipelines womöglich “ernsthaft beschädigt”

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Die Lecks in den beiden Ostsee-Pipelines Nord Stream 1 und 2 könnten mit der Zeit zu ernsthaften Schäden an der wichtigen Ostseeverbindung führen. Zwar könne Salzwasser den Rohren per se nichts anhaben, sagte ein Sprecher des Stahlherstellers Salzgitter dem “Handelsblatt” (Donnerstagausgabe); “Das gilt allerdings nur, solange das Salzwasser nicht in die Rohre gelangt.” Der niedersächsische Industriekonzern war über seine Tochterfirma Europipe an der Herstellung der Rohre beteiligt.

So lange wie noch Erdgas aus der Pipeline austritt, sei durch den Unterdruck zunächst gewährleistet, dass kein Salzwasser in die Rohre eintritt. Ist die Pipeline leer, laufe sie allerdings voll. Da im Inneren der Rohre laut Salzgitter kein extra Korrosionsschutz vorgesehen war, könnte es mit der Zeit dann durchaus zu ernsthaften Beschädigungen kommen, die “fachgerecht repariert werden müssen”, so der Sprecher.

Die dänischen Behörden rechnen damit, dass so viel Gas in den Leitungen ist, dass es ein bis zwei Wochen dauere, bis ausreichend Ruhe in dem Gebiet eingekehrt sei, um die Lecks in etwa 80 Metern Tiefe untersuchen zu können. Je nach Größe der Schäden, müssten die Rohrabschnitte wahrscheinlich ausgetauscht werden, so der Salzgitter-Sprecher. Wenn die Rohre allerdings nicht schnell repariert werden, sei es nur eine Frage der Zeit, bis sie nicht mehr zu retten sind.

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Bericht: Sprengsatz an Pipeline angeblich vor Wochen platziert

 Britische Sicherheitskreise machen Russland für den mutmaßlichen Sabotageangriff auf die Nord Stream-Gaspipelines verantwortlich. Das berichtet die “Times” und bezieht sich dabei auf eine “britische Verteidigungsquelle”. Demnach sei ein Anschlag “wahrscheinlich vorsätzlich und geplant” mit einem Sprengsatz durchgeführt worden, der angeblich Wochen vor seiner Detonation ins Meer geworfen wurde.

Weitere Details nennt der Bericht nicht. Die Europäische Union und die NATO hatten die Explosionen in der Ostsee als “vorsätzlichen Sabotageakt” bezeichnet. Manche Experten haben aber auch schon Zweifel daran angemeldet, dass Russland sich von einer solchen Aktion irgendeinen Vorteil versprechen könnte.

red