ÖPNV-Ausbau in Stuttgart: Stadt drosselt wegen Geldmangel das Tempo

Stuttgart bremst beim ÖPNV-Ausbau – nicht aus Überzeugung, sondern aus Geldnot. Während zentrale Projekte wie die Verlängerung der U13 weiter geplant sind, müssen andere Vorhaben auf Eis gelegt werden. Der Gemeinderat will dennoch am Ziel eines attraktiven Nahverkehrs festhalten.

Stuttgart (red) – Die Stadt Stuttgart hält am Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs fest, muss das Tempo jedoch aufgrund finanzieller Engpässe anpassen. Das teilte die Stadtverwaltung nach einer Sitzung des Gemeinderatsausschusses mit.

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Geplante Projekte wie die Verlängerung der U13 nach Hausen oder der Bau eines neuen Betriebshofs in Weilimdorf sollen zwar umgesetzt werden, andere Vorhaben wie ein Nachtverkehr der Stadtbahn werden vorerst zurückgestellt.

Oberbürgermeister Frank Nopper betonte die Bedeutung des ÖPNV, verwies aber auf die schwierige Haushaltslage. Die Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) rechnet mit einem jährlichen Defizit von über 200 Millionen Euro.

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Nopper forderte Bund und Länder auf, ihrer finanziellen Verantwortung nachzukommen, da diese über 80 Prozent der Einnahmen der SSB bestimmen.

Trotz der Kürzungen sollen zentrale Verbesserungen wie die Einführung von 80-Meter-Zügen auf der U1-Linie oder eine Taktverdichtung der Buslinie 42 realisiert werden. Die Stadt will so über fünf Jahre rund 100 Millionen Euro einsparen, ohne das Angebot substanziell einzuschränken.