Rapsöl kann Sonnenblumenöl ersetzen

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Der Anblick ist nicht nur schön, sondern auch beruhigend: In diesen Tagen stehen die Rapsfelder in ganz Deutschland wieder leuchtend gelb in voller Blüte. Bis die Rapssaat auf mehr als einer Million Hektar Ackerfläche geerntet werden kann, um daraus Rapsöl zu pressen, dauert es nur noch wenige Wochen.

Die Rapsbauern erwarten eine Erntemenge von insgesamt 3,5 Millionen Tonnen. Die hiesigen Ölmühlen werden daraus rund 1,4 Millionen Tonnen Rapsöl pressen. Das bedeutet: Das Gesamtangebot von Rapsöl ist erheblich, nur ein kleiner Teil wird als Speiseöl benötigt. Und: Niemand in Deutschland muss einen Mangel an Rapsöl befürchten.

Mit Blick auf die zuletzt leeren Speiseöl-Regale in deutschen Supermärkten muss man wissen, dass 2021 im Lebensmittel-Einzelhandel nur 82.000 Tonnen Rapsöl in Flaschen verkauft wurden. Das waren nur knapp zehn Prozent der für Nahrungsmittelzwecke produzierten Pflanzenölmenge und lediglich zwei Prozent der gesamten Rapsölproduktion.

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Trotzdem war Rapsöl seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs in Supermärkten nur selten zu finden. Aber nur, weil Verbraucherinnen und Verbraucher gehamstert, also mehr als für den üblichen Bedarf gekauft haben.

Gut zu wissen: Das normalerweise aus der Ukraine importierte Sonnenblumenöl wird nun durch Rapsöl ersetzt werden kann. Insgesamt verarbeiteten deutsche Ölmühlen 2021 rund neun Millionen Tonnen Raps zu vier Millionen Tonnen Rapsöl. Diese Menge deckt nicht nur den Wegfall von Sonnenblumenöl aus der Ukraine, es dient gleichzeitig als Rohstoff in der Futtermittelindustrie, in der Oleochemie und auch zur Herstellung von Biodiesel.

Rudolf Huber / glp