
Die Ausgaben für den staatlichen Unterhaltsvorschuss sind 2024 auf ein Rekordniveau gestiegen: Bund, Länder und Kommunen zahlten 3,24 Milliarden Euro an Familien, bei denen ein Elternteil seiner Unterhaltspflicht nicht nachkam – ein Anstieg um 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zurückholen konnten die Behörden davon nur 17 Prozent. Seit 2017 haben sich die Kosten damit verdreifacht. Der Staat greift immer häufiger ein, wenn Ex-Partner nicht zahlen.
Berlin (red) – Bund, Länder und Kommunen haben im vergangenen Jahr so viel Geld an die Familien säumiger Scheidungsväter zahlen müssen wie nie zuvor. Das berichtet die “Bild” (Samstagausgabe) unter Berufung auf neue Zahlen des Bundesfamilienministeriums.
Demnach stiegen die Ausgaben für den sogenannten Unterhaltsvorschuss von 2,69 Milliarden Euro im Jahr 2023 auf 3,24 Milliarden Euro im Jahr 2024. Das entspricht einem Plus von 20 Prozent. Seit 2017 haben sich die Ausgaben sogar verdreifacht, schreibt die “Bild” unter Berufung auf die Ministeriumsangaben.
Wie die “Bild” weiter berichtet, konnten sich die Behörden im vergangenen Jahr 544,5 Millionen Euro von den Unterhaltsverweigerern zurückholen. Das entspricht 17 Prozent der Ausgaben. Im Jahr 2023 hatte diese Quote noch bei 19 Prozent gelegen.
Die Leistung wird an Scheidungskinder gezahlt, wenn ein Elternteil seinen Unterhaltsverpflichtungen nicht nachkommt. Für Kinder bis fünf Jahre gibt es 227 Euro, für Kinder zwischen sechs und elf Jahren 299 Euro im Monat. Die Kosten tragen zu 40 Prozent der Bund und zu je 30 Prozent Länder und Kommunen.