Schrottreife Autos sicher entsorgen: So vermeiden Sie Geldstrafen

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Irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem man sich von seinem geliebten Auto trennen muss, weil diese bspw. schrottreif sind. In vielen Fällen wird versucht, solche Fahrzeuge zu verschenken, jedoch kann das unachtsame Abstellen dieser Geschenke am Straßenrand rechtliche Konsequenzen für die ehemaligen Besitzer haben. Um derartige Probleme zu vermeiden, empfiehlt die R+V Versicherung, schriftliche Vereinbarungen zu treffen oder professionelle Verwertungsunternehmen in Anspruch zu nehmen.

Jedes Jahr werden rund drei Millionen Autos in Deutschland endgültig abgemeldet. Rund 500.000 von ihnen sind Altfahrzeuge – also Abfall. Das Problem: Diese Wagen enthalten auch Motoröl, Bremsflüssigkeit und andere umweltgefährdende Schadstoffe.
“Wer sein Auto verschenkt, muss deshalb sicherstellen, dass es später nicht einfach am Straßenrand abgestellt wird”, erklärt Rico Kretschmer, Abteilungsleiter Schadenmanagement bei der R+V Versicherung. Sonst drohe eine Anzeige wegen umweltgefährdender Abfallentsorgung – selbst wenn der Wagen vor dem Verschenken ordnungsgemäß abgemeldet worden sei.

Grund dafür: Es haftet immer der letzte Halter. Und die Strafen für illegale Abfallentsorgung sind hoch. Ein Bußgeld von bis zu 100.000 Euro ist möglich – und im Extremfall sogar eine Haftstrafe von bis zu fünf Jahren. Wer sein schrottreifes Auto verschenken möchte, sollte die Entsorgung deshalb schriftlich regeln: “Nur so besteht kein Haftungsrisiko”, sagt R+V-Experte Kretschmer. Er rät zudem, einen Passus mit in die Vereinbarung aufzunehmen, der die Gewährleistung für den Zustand des Fahrzeugs und dessen Rücknahme ausschließt.

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Weitere Tipps:
Der Eigentümer kann sich vom Beschenkten auch unterschreiben lassen, dass ein Wechsel stattgefunden hat. Am besten kopiert man auch den Ausweis des oder der Beschenkten.

Wichtig ist, den Schrottwagen vor dem Verschenken bei der Zulassungsstelle abzumelden. Dazu sollte der Halter die schriftliche Vereinbarung mit den Beschenkten, die abgeschraubten Kennzeichen sowie Fahrzeugschein und -brief mitnehmen.

Eine Alternative zum Verschenken ist der Abschluss eines Kaufvertrags zu einem symbolischen Preis, beispielsweise einem Euro. Dafür können Vordrucke aus dem Internet verwendet werden. Wichtig ist, dass Gewährleistung und Rücknahme ausdrücklich ausgeschlossen werden.

Auf der sicheren Seite ist, wer das Auto einem zertifizierten Verwertungsbetrieb überlässt oder es bei einem Vertragshändler abgibt. Die Hersteller sind verpflichtet, vollständige Fahrzeuge kostenlos zurückzunehmen.

mid/asg