So schätzen die Deutschen ihr Infektionsrisiko ein

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Die Infektionszahlen in Deutschland gehen steil nach oben. Ohne starke Einschränkung der Kontakte steigt damit auch das Risiko, einer infizierten Person zu begegnen. Dies spiegelt sich auch in der Einschätzung der Bevölkerung wider, wie gut sie vor einer Ansteckung geschützt ist. Das zeigen die Ergebnisse des aktuellen BfR-Corona-Monitors, einer regelmäßigen Befragung im Auftrag des Bundesinstituts für Risikobewertung.

Während zu Beginn der vierten Infektionswelle Anfang Oktober 14 Prozent dachten, dass sie eine Infektion nicht verhindern können, hat sich dieser Wert inzwischen mehr als verdoppelt und liegt aktuell bei 30 Prozent. “Besonders Personen zwischen 40 und 59 Jahren schätzen ihr Infektionsrisiko als hoch ein”, sagt BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. “Die ab 60-Jährigen sind sich dagegen am sichersten, eine Infektion vermeiden zu können.”

Vor allem die Nähe zu anderen Menschen wird als mögliches Ansteckungsrisiko angesehen. So schätzen 67 Prozent der Befragten die Wahrscheinlichkeit, sich durch nahen Kontakt zu anderen anzustecken, als hoch ein. Zudem denken 42 Prozent, dass Schmierinfektionen über Türklinken ein hohes Risiko bergen.

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Theoretisch können Coronaviren durch direktes Niesen oder Husten auf Oberflächen gelangen. Allerdings ist eine Infektion über diesen Weg eher unwahrscheinlich, da Coronaviren auf trockenen Oberflächen in der Regel nicht lange aktiv bleiben und so über Berührungen vergleichsweise wenige infektiöse Viren übertragen werden.

Um sich vor einer Infektion zu schützen, sind nach wie vor Masken das Mittel der Wahl: 94 Prozent gaben an, sie in den letzten zwei Wochen getragen zu haben. 74 Prozent achteten auf mehr Abstand zu anderen Personen, und jeweils rund zwei Drittel gaben an, sich vor einer Infektion durch gründlicheres Händewaschen, häufigeres Lüften oder das Nutzen von Tests schützen zu wollen. Am häufigsten gaben Personen unter 40 Jahren an, dass sie sich auf das Coronavirus testen ließen (81 Prozent), bei den ab 60-Jährigen war dieser Anteil mit 47 Prozent am niedrigsten.

Rudolf Huber / glp