So viel mehr verdienen Fachkräfte im Kreis Ludwigsburg als Ungelernte

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Durchschnittlich 3.548 Euro im Monat verdienen Beschäftigte im Landkreis Ludwigsburg, die eine Ausbildung abgeschlossen haben und Vollzeit arbeiten,. Hilfskräfte mit einem Ganztagesjob sollen dagegen auf ein Monatseinkommen von lediglich 2.675 Euro – rund 870 Euro weniger kommen. Das teilt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) unter Berufung auf eine Statistik der Arbeitsagentur in einer Meldung mit. „Die große Einkommenskluft zeigt, dass die Berufsausbildung ein wichtiger Schutz vor Niedriglöhnen ist. Außerdem rufen Firmen aus fast allen Branchen derzeit nach Fachkräften – insbesondere im Gastgewerbe, in der Ernährungsindustrie und im Lebensmittelhandwerk“, konstatiert Hartmut Zacher, Geschäftsführer der NGG-Region Stuttgart. Jetzt komme es darauf an, dass die Betriebe mehr als bisher in die Ausbildung investierten – und damit in die eigenen Fachleute von morgen.

Frust über lange Arbeitszeiten

Entscheidend sei hierbei, dass die Bedingungen für den Nachwuchs attraktiver werden, fordert die Gewerkschaft. „In Hotels, Restaurants, Bäckereien und Metzgereien brechen noch immer zu viele Azubis ihre Lehre ab. Oft aus Frust über lange Arbeitszeiten, fehlende Ausbilder oder fachfremde Arbeiten“, sagt Zacher. So gaben im aktuellen DGB-Ausbildungsreport 48 Prozent der angehenden Hotelfachleute und 46 Prozent der Azubis in der Küche an, regelmäßig Überstunden machen zu müssen – ein Spitzenwert. „Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels können es sich die Unternehmen nicht erlauben, Berufsstarter zu verprellen. Bei der Ausbildungsqualität müssen sie dringend nachlegen“, betont Zacher.

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Beschäftigte ohne Lehre haben langfristig das Nachsehen

Zugleich appelliert der Gewerkschafter an Jugendliche und junge Erwachsene im Kreis Ludwigsburg, sich nicht mit „schnellem Geld“ für Hilfsjobs locken zu lassen. Sinnvoll sei es stattdessen, eine Ausbildung anzufangen. „Beschäftigte ohne Lehre haben langfristig klar das Nachsehen. Sie verdienen weniger und können sich beruflich kaum weiterentwickeln“, macht Zacher deutlich. Infos rund um Ausbildungsberufe, Bezahlung und Karrierechancen finden Interessierte bei der „Azubi-Börse“ der Arbeitsagentur im Netz: www.berufenet.arbeitsagentur.de. Warum die duale Berufsausbildung gegen den Fachkräftemangel hilft und wie sich das System stärken lässt, dazu gibt es weitere Hintergründe bei der „Allianz für Aus- und Weiterbildung“, in der sich die NGG mit anderen Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden zusammengeschlossen hat. Online unter: www.aus-und-weiterbildungsallianz.de

red