Solarthermie-Anlage der SWLB erzeugt Rekordmenge an Wärme in 2022

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Ludwigsburg, Die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim GmbH (SWLB) haben eine Solarthermie-Anlage, die Wärme aus der Sonne erzeugt. Sie ist zwar seit vergangenem Herbst nicht mehr die größte in Deutschland, aber sie erzeugt immer noch viel Wärme. Im vergangenen Jahr 2022 hat sie besonders viel Wärme erzeugt – insgesamt 6,7 Millionen Kilowattstunden – das ist 700.000 mehr als im Jahr 2020. Geschäftsführer Johannes Rager teilt dazu mit: „Das zurückliegende Betriebsjahr 2022 hebt sich herausragend hervor – schon wegen des besonders sonnigen Sommers. Die Kombination eines Fernwärmenetzes mit Sonnenwärme hat sich als richtig erwiesen und unterstreicht die Bedeutung und Machbarkeit solcher Projekte für die Stadtwerke und die kommunale Wärmeversorgung mit regenerativen Energien.“

Etwas mehr als 1.000 Kollektoren auf 14.800 Quadratmeter Kollektorfläche die Sonne ein. In den Kollektoren wird das Wärmeträgermedium, ein Wasser-Glykol-Gemisch, auf bis zu 90 Grad erhitzt. Dann wird die Wärme mithilfe eines Wärmetauschers in das Fernwärmenetz eingespeist. Entweder wird das warme Wasser im 20 Meter hohen Wärmespeicher neben dem Holzheizkraftwerk in Ludwigsburg mit fast zwei Millionen Liter Wasser Fassungsvermögen – das sind in etwa 13.333 Badewannen – gespeichert oder direkt in die Haushalte geliefert. Tagsüber kann nahezu der komplette Wärmebedarf im SWLB-Verbundnetz durch die in die Anlage eingespeiste Sonnenenergie gedeckt werden. Bei starker Sonneneinstrahlung erzielt die Anlage auf Ludwigsburger und Kornwestheimer Gemarkung Rekordwerte. Sonnenstärkster Monat in 2022 war der Juli mit über 1.2 Mio. kWh Wärmeerzeugung.

„Wirklich jeder, der sich die Hände wäscht oder duscht, nutzt das heiße Wasser, das von der Sonne erzeugt wird und profitiert so von unserer CO2-neutralen “grünen” Fernwärme“, erklärt Rager und freut sich mit der Konkurrenz im hohen Norden: „Wir betreiben zwar nur noch die größte Solarthermie-Anlage in Süddeutschland, denn seit Herbst 2022 steht die größte Anlage dieser Art in Mecklenburg-Vorpommern. Doch dieser im Übrigen sehr konstruktive und veritable Wettstreit ist sehr gut für unser Klima und die kommunale Energieautarkie. Unser Glückwunsch geht daher an die Stadtwerke in Greifswald. Wir können gespannt sein, wer uns, sowohl Greifswald im Norden, als auch die SWLB im Süden, bald um weitere Kollektorfläche übertreffen wird.“

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Geplant und gebaut wurde das vom Bund geförderte kommunale Klimaschutz-Modellprojekt der SWLB im Zeitraum 2018 bis 2020. In nur drei Jahren Realisierungszeit entstand die bis Spätsommer 2022 größte Solarthermie-Anlage Deutschlands mit circa neun Megawatt (MW) Spitzenleistung – inklusive Wärmespeicher, fünf Kilometer Solar- und Fernwärmetrassen und Netz-Zusammenschluss dreier Fernwärme-Einzelnetze. Die CO2-Einsparung der Anlage der Stadtwerke in Ludwigsburg ist mit 3.700 Tonnen pro Jahr beeindruckend. Das entspricht einer Waldfläche von rund 470 Fußballfeldern oder 3.700 KFZ-Umsteigern auf ÖPNV. Rund zwei Jahre war die Kollektorfläche in Schwaben die größte bundesdeutsche Anlage. Mit Inbetriebnahme der etwa vier Hektar großen Solarthermie-Anlage in Greifswald Mitte September wanderte dieser „Titel“ Richtung Norden.

red