Sprengkörper-Attacke auf Friedhof: Drei Ludwigsburger festgenommen

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Landkreis Ludwigsburg – Nach dem derzeitigen Ermittlungsstand ereignete sich am 9. Juni 2023 gegen 12 Uhr ein Vorfall auf dem Friedhof in Altbach im Kreis Esslingen, der bundesweit für großes Entsetzen und Aufsehen sorgte. Laut der Staatsanwalt Stuttgart soll sich ein 23-jähriger Tatverdächtiger dem Friedhof genähert und einen Sprengkörper in Richtung einer Trauergemeinde, die mehrere hundert Personen umfasste, geworfen haben. Infolgedessen verfolgten einige Trauergäste den flüchtenden 23-Jährigen, holten ihn ein und fügten ihm schwere Verletzungen zu.

Noch am selben Tag wurden Ermittlungen gegen die zunächst unbekannten Angreifer aus der Trauergemeinde eingeleitet. Die polizeilichen Ermittlungen führten zur Identifizierung von drei Tatverdächtigen, bei denen es sich um 19, 20 und 21 Jahre alte Männer handelt. Sie sind jeweils in Ludwigsburg wohnhaft und besitzen die deutsche, türkische und georgische Staatsbürgerschaft. Die Männer sind der Polizei bereits wegen Gewaltdelikten bekannt. Vorläufig wurden sie festgenommen und sollen einem Haftrichter mit Antrag auf Erlass eines Haftbefehls vorgeführt werden, teilt die Staatsanwaltschaft Stuttgart mit.

Heute Morgen führten Kräfte des Landeskriminalamts Baden-Württemberg (LKA BW) und des Polizeipräsidiums Stuttgart Durchsuchungen bei den drei Tatverdächtigen durch. Im Zuge der Durchsuchungsmaßnahmen wurde in der Wohnung des 20-Jährigen mutmaßlich bei der Tat getragene Kleidung sichergestellt. In der Wohnung des 19-Jährigen fand die Polizei eine scharfe Schusswaffe mit dazugehöriger Munition. Aktuell wird untersucht, ob diese Waffe bei anderen Taten im Großraum Stuttgart verwendet wurde, einschließlich der zurückliegenden Schussabgaben im öffentlichen Raum. Laut der Staatsanwaltschaft, gibt es Hinweise darauf, dass sowohl die Schussabgaben als auch der Vorfall in Altbach im Zusammenhang mit Auseinandersetzungen rivalisierender gewaltbereiter Gruppierungen stehen. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart und die Ermittlungskooperation der Polizeipräsidien Ludwigsburg, Reutlingen, Stuttgart und Ulm sowie des LKA BW sind mit den laufenden Untersuchungen betraut, um den genauen Ablauf und die Hintergründe der Taten aufzuklären.

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Des Weiteren wurden am 12. Juni 2023 erneut Polizeikräfte auf dem Friedhof aktiv, um weitere Beweismittel im Zusammenhang mit dem Vorfall sicherzustellen. Bei den gefundenen Beweismitteln handelt es sich um Teile des Sprengkörpers. Das Kriminaltechnische Institut des LKA BW führt derzeit umfangreiche Untersuchungen durch, um festzustellen, ob es sich bei dem verwendeten Sprengkörper um eine Handgranate handelt.

red