Bund, Länder und Gemeinden können für die nächsten Jahre mit noch mehr Geld rechnen als bisher geplant. Das geht aus der Steuerschätzung hervor, die am Donnerstag vorgestellt wurde. Demnach stehen von 2022 bis 2026 inklusive EU-Steuern rund 126,5 Milliarden Euro mehr zur Verfügung als noch im Mai kalkuliert.
Zuvor gab es Medienberichte über ein Plus von rund 110 Milliarden Euro. Für 2022 wird allerdings jetzt mit 887,7 Milliarden Euro gerechnet, und damit 1,6 Milliarden Euro weniger als bei der letzten Schätzung. Für 2023 sollen die Steuereinnahmen anstatt im Mai kalkulierter 928,4 Milliarden nun bei 937,3 Milliarden Euro liegen und damit 8,9 Milliarden Euro höher.
Noch deutlich mehr Geld wird dann aber für die Folgejahre erwartet: In 2024 sollen es 993,0 Milliarden Euro sein, 28,3 Milliarden mehr als im Mai geschätzt. Für 2025 klettert die Prognose gar um 44,1 auf 1.041,9 Milliarden Euro, für 2026 um 46,8 auf 1.078,5 Milliarden Euro. Das Finanzministerium wies allerdings darauf hin, die Ergebnisse seien “mit Blick auf die hohe Unsicherheit bezüglich der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung mit großer Vorsicht zu interpretieren”.
Finanzminister Christian Lindner (FDP) sagte, die Ergebnisse der Steuerschätzung seien getragen von einem robusten Arbeitsmarkt und einer insgesamt guten Entwicklung der Unternehmensgewinne. Mehreinnahmen, die wegen der hohen Inflation verzeichnet werden, würden den Bürgern zurückgegeben werden. “Die Effekte der kalten Progression möchte ich ausgleichen. Dazu habe ich ein Inflationsausgleichsgesetz auf den Weg gebracht”, sagte der Minister.
red