Botswana plant Keulung von 20.000 Elefanten – Fleisch für hungernde Bevölkerung

Botswana will die 20.000 Elefanten, die das Land nach Deutschland abschieben wollte, nun abschießen und zu Fleisch verarbeiten.

“Wie Sie wissen, hat Botswana im April dieses Jahres Deutschland, mit größtem Respekt, 20.000 unserer Elefanten angeboten”, sagte Präsident Mokgweetsi Masisi der “Bild” (Donnerstagausgabe). Von der Bundesregierung habe er “bisher keine Reaktion erhalten”. Abgeholt, wie von Masisi damals erbeten, wurden die Tiere von der Bundesrepublik nicht.

Sein Land erlebe, wie das südliche Afrika insgesamt, “die schwerste Dürre seit 50 Jahren”, sagte der Präsident: “Unsere Menschen hungern. Die Elefanten drohen zu sterben. Wenn unser Volk hungert, sind wir in der Pflicht, es zu ernähren. Und ich kann es Ihnen offen sagen: Sie essen auch Elefanten.” Mit Blick auf die deutsche Bevölkerung und die Bundesregierung sagte der Staatschef: “Wir haben keine andere Wahl, als unser Volk mit einigen, wenn nicht allen, dieser Elefanten zu ernähren.”

Wann die Keulung erster Tiere beginnen soll, ließ Masisi offen. Im April hatte Botswana angekündigt, 20.000 Elefanten nach Deutschland zu schicken. Hintergrund war eine diplomatische Verstimmung über das Ansinnen von Bundesentwicklungsministerin Steffi Lemke (Grüne), die Einfuhr von Jagdtrophäen einzuschränken. Botswana verweist auf eine wachsende Überpopulation von Elefanten und die Jagd als Mittel, den Bestand zu regulieren.

red

250 Millionen Menschen extrem armutsgefährdet

Die internationale Hilfsorganisation Oxfam schlägt Alarm: Mehr als eine Viertelmilliarde Menschen könnten im Jahr 2022 in extreme Armut abrutschen. Gründe dafür seien die Covid-19-Krise, die zunehmende globale Ungleichheit und Preissteigerungen bei Lebensmitteln, die durch den Krieg in der Ukraine noch verstärkt würden.

Das ist das Ergebnis der Studie “First Crisis, Then Catastrophe”, die Oxfam vor der Frühjahrstagung von Weltbank und IWF und dem G20-Finanzministertreffen in Washington vorstellt. Nach Berechnungen der Weltbank werden aufgrund der Pandemie und der zunehmende Ungleichheit in diesem Jahr 198 Millionen Menschen in die extreme Armut abrutschen. Damit drohen zwei Jahrzehnte des Fortschritts bei der Armutsbekämpfung zunichte gemacht zu werden.

Der Oxfam-Bericht weist darauf hin, dass eine Reihe von Regierungen kurz vor der Zahlungsunfähigkeit steht und gezwungen ist, die öffentlichen Ausgaben zu kürzen. Die ärmsten Länder der Welt müssen im Jahr 2022 Schulden in Höhe von 43 Milliarden Dollar zurückzahlen. Dieses Geld fehle zum Beispiel bei Lebensmittelimporten.

Menschen, die in Armut leben, sind von diesen Schocks am stärksten betroffen. Steigende Lebensmittelkosten machen in wohlhabenden Ländern 17 Prozent der Verbraucherausgaben aus, in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara jedoch bis zu 40 Prozent. Selbst innerhalb der reichen Volkswirtschaften verschärfe die Inflation die Ungleichheit, warnt Oxfam: In den USA gäben die ärmsten 20 Prozent der Familien 27 Prozent ihres Einkommens für Lebensmittel aus, während die reichsten 20 Prozent nur sieben Prozent ausgeben würden.

Auf der Grundlage dieser Berechnungen schätzt Oxfam, dass allein durch die weltweit steigenden Nahrungsmittelpreise weiteren 65 Millionen Menschen extreme Armut droht. Insgesamt sind damit 263 Millionen Menschen akut armutsgefährdet – das entspricht der Bevölkerung von Großbritannien, Frankreich, Deutschland und Spanien zusammengenommen.

Lars Wallerang / glp