Neue Unterkunft für Geflüchtete in Ludwigsburg-Hoheneck: Landratsamt und Stadt informieren vor Ort

Ludwigsburg – Im Stadtteil Hoheneck entsteht in den kommenden Jahren eine neue Unterkunft für Geflüchtete, die Platz für bis zu 114 Personen bieten wird. Wie das Landratsamt Ludwigsburg und die Stadt Ludwigsburg in einer gemeinsamen Pressemitteilung bekanntgaben, soll das Bauprojekt, das nun in der Hackstraße realisiert wird, 2026 abgeschlossen sein. Mit dieser langfristigen Lösung verzichtet die Stadt Ludwigsburg auf die ursprünglich geplanten Containerunterkünfte am Kugelberg – ein klares Zeichen dafür, dass Notlösungen wie Container und Sporthallen der Vergangenheit angehören sollen.

Information und Austausch: Infostand für Anwohnende

Um die Anwohner frühzeitig in den Planungsprozess einzubeziehen und offene Fragen zu klären, wollen Fachleute des Landkreises und der Stadtverwaltung am Dienstag, den 10. September, von 16.30 bis 18.30 Uhr an einem Infostand auf der Wendeplatte der Hackstraße Rede und Antwort stehen. Neben dem Fachbereich Asyl und Migration des Landkreises werden auch Vertreter des Bürgerbüros Bauen und des Fachbereichs Gesellschaftliche Teilhabe, Soziales und Sport der Stadt Ludwigsburg vor Ort sein. Diese Veranstaltung ist Teil einer transparenten Kommunikationsstrategie, die den Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit bietet, sich direkt zu informieren und ihre Anliegen zu äußern. Eine weitere Informationsveranstaltung ist geplant, bevor die neuen Bewohner einziehen.

Von der Erstaufnahme bis zur Integration: Das dreistufige Verfahren

Die Unterbringung geflüchteter Menschen in Deutschland folgt einem dreistufigen Prozess: Nach ihrer Ankunft durchlaufen die Geflüchteten zunächst die Landeserstaufnahmestellen. Im zweiten Schritt erfolgt die Verteilung auf die Landkreise, wo sie in sogenannten Vorläufigen Unterbringungen – wie der in Hoheneck – untergebracht werden. Diese Einrichtungen dienen als Übergangslösung, bis das Asylverfahren abgeschlossen ist, maximal jedoch für 24 Monate. Schließlich werden die Menschen auf die Kommunen verteilt, um dort langfristig integriert zu werden.

red

Wieder mehr Platz für Sport und Bildung: Stadionhalle wird nach zwei Jahren als Flüchtlingsunterkunft zurückgebaut

Kornwestheim – Nach fast zwei Jahren als vorübergehende Unterkunft für Geflüchtete steht die Hanspeter-Sturm-Stadionhalle in Kornwestheim vor einer Rückkehr zu ihrem ursprünglichen Zweck. Die Stadt Kornwestheim verkündete am Donnerstag, dass aufgrund rückläufiger Zuweisungszahlen die Unterkunft in den kommenden Wochen zurückgebaut wird. Dadurch soll die Halle schnellstmöglich wieder den Vereinen und Schulen zur Verfügung stehen.

“Es war und ist beeindruckend zu sehen, wie die Kornwestheimerinnen und Kornwestheimer, insbesondere aber auch die Vereine und Schulen, zusammengerückt sind und ihre eigenen Interessen in den Hintergrund gestellt haben, um zu ermöglichen, dass den Geflüchteten ein sicherer Zufluchtsort zur Verfügung gestellt werden kann,” sagte Oberbürgermeister Nico Lauxmann.

Die Entscheidung zum Rückbau der Unterkunft wurde von zwei wesentlichen Faktoren beeinflusst: Zum einen wird voraussichtlich im Oktober eine Container-Wohnanlage im Moldengraben fertiggestellt sein, um die steigende Nachfrage nach Wohnraum für Geflüchtete zu decken. Zum anderen ist die Stadt durch die Erstaufnahmeeinrichtung (EA) in der Villeneuvestraße von der Zuteilung von Asylsuchenden im Rahmen der Anschlussunterbringung seit 2021 befreit.

“Sofern die Arbeiten in der Stadionhalle wie geplant erfolgen, kann dort bereits ab Ende Mai, spätestens Anfang Juni, wieder Sport getrieben werden,” teilt die Stadtverwaltung mit. “Damit ergibt sich wieder mehr Spielraum und Gewissheit für die unterschiedlichen Institutionen, die auf die Hallen in unserer Stadt angewiesen sind. Und dies wiederum kommt insbesondere den Kindern und Jugendlichen zugute. Darüber freuen wir uns sehr,” so Lauxmann.

red

Kornwestheim plant Bau einer Container-Wohnanlage für Geflüchtete im Moldengraben

KornwestheimDer Gemeinderat von Kornwestheim hat in einer einstimmigen Entscheidung den Bau einer Container-Wohnanlage für etwa 80 geflüchtete Personen aus der Ukraine beschlossen. Die Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich auf fast 1,9 Millionen Euro.

Die Pläne und der bevorzugte Standort im Moldengraben wurden der Bürgerschaft bereits zehn Tage vor der Abstimmung in einer offenen Informationsveranstaltung vorgestellt. Dabei diskutierten rund 60 Teilnehmer vor allem über die Rahmenbedingungen für Geflüchtete, grundlegende Regelungen auf Bundesebene und die neu entstehende Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Baden-Württemberg in der Villeneuvestraße.

Oberbürgermeister Nico Lauxmann nutzte die Gelegenheit, einen Appell an die Bundesregierung zu richten: “Es droht eine akute Überlastung der Zivilgesellschaft sowie der hilfsbereiten Kommunen”, betonte er und zeigte seine Besorgnis darüber, ob die notwendigen Mittel vorhanden seien, um die Aufgaben der Unterbringung und Integration von Geflüchteten zu bewältigen.

Die geplanten Container-Wohnanlagen im Moldengraben werden zwei zweigeschossige Einheiten umfassen, jeweils bestehend aus 17 Einzel- und 2 Doppelwohncontainern sowie weiteren infrastrukturellen Einrichtungen. Jeder Einzelwohncontainer wird rund 14 Quadratmeter groß sein und für zwei Personen ausgelegt. Die Gesamtkosten von etwa 1,86 Millionen Euro sollen neben dem Bau auch infrastrukturelle Maßnahmen, Baunebenkosten und zwei Photovoltaikanlagen abdecken. Letztere sind so konzipiert, dass sie nach Ablauf der Standzeit der Container abgebaut und an anderer Stelle wieder installiert werden können, beispielsweise auf dem Haus der Musik oder zur Erweiterung der bestehenden Anlage auf der Hannes-Reiber-Halle.

red