Knöllchen aus dem Urlaub:: Italien verschickt wieder Bußgelder an deutsche Verkehrssünder

Wer in den vergangenen Monaten mit dem Auto in Italien unterwegs war und gegen Verkehrsregeln verstoßen hat, konnte bisher hoffen, ohne Bußgeld davonzukommen. Doch diese Phase ist nun vorbei. Darauf weist der Rechtsdienstleister Geblitzt.de hin.

“Nach monatelangen Differenzen haben sich Deutschland und Italien auf den erneuten Austausch von Halter- und Fahrzeugdaten geeinigt. Damit drohen nun wieder Bußgeldbescheide aus dem Italien-Urlaub”, warnt Tom Louven, Rechtsanwalt für Verkehrsrecht und Partneranwalt von Geblitzt.de. In Städten wie Meran, Bozen oder Rom liegen bereits Tausende Strafzettel auf Halde, die jetzt verschickt werden können. Allein in Meran sollen sich die Strafen insgesamt auf über 230.000 Euro summieren.

Die Ursache für den monatelangen Stillstand lag in einem Streit über die Nutzung des EU-weiten Eucaris-Systems, das den grenzüberschreitenden Austausch von Halter- und Fahrzeugdaten ermöglicht. “Aufgrund umstrittener Abfragen Italiens hatte Deutschland den Datenaustausch für über ein Jahr ausgesetzt. Inzwischen haben sich die Länder jedoch geeinigt und Italien ist wieder vollständig in das System eingebunden”, betont Tom Louven.

Für deutsche Italien-Urlauber heißt das: Wer einen Verkehrsverstoß begangen hat, könnte bald einen ausländischen Bußgeldbescheid im Briefkasten finden. Italienische Behörden sind bekannt dafür, Bußgelder von ausländischen Touristen über Inkasso-Firmen einzutreiben. Diese verlangen häufig hohe Zuschläge. Insbesondere die Höhe dieser Zuschläge sei jedoch kritisch zu hinterfragen.

Wer einen Bußgeldbescheid aus Italien oder anderen Ländern erhält, sollte zunächst prüfen, ob der Vorwurf und die Angaben zu Ort und Zeitpunkt des Verstoßes plausibel sind. Damit ein Bescheid aus einem EU-Land vollstreckt werden kann, müssen die maßgeblichen Inhalte des Bescheides außerdem in deutscher Sprache verfasst sein.

“In der Regel kann auch rechtlich gegen einen Bescheid aus dem europäischen Ausland vorgegangen werden. Ob das der Fall ist, richtet sich nach den gesetzlichen Bestimmungen des jeweiligen Landes, eine entsprechende Rechtsmittelbelehrung muss dem Bescheid beigefügt sein”, erklärt Tom Louven.

Wenn die Zahlungsaufforderung aus dem Urlaubsland berechtigt ist, sollten Betroffene ihr zügig nachkommen. “In einigen EU-Ländern erhöht sich das Bußgeld im Laufe der Zeit – je länger keine Zahlung erfolgt, desto teurer wird es für den Verkehrssünder. Wer sein Bußgeld in Italien nicht innerhalb einer Frist von 60 Tagen begleicht, muss mit einer Verdopplung der Strafsumme rechnen”, weiß der Anwalt. Anders verhält es sich beispielsweise in Spanien: Hier ist eine Halbierung des Bußgeldes möglich, wenn die Strafe innerhalb von 20 Tagen beglichen wird.

mid/asg/red

Tödlicher Unfall in der Toskana:: Auto rast in Fußgängergruppe – zwei deutsche Jugendliche tot

Lido di Camaiore – In der italienischen Gemeinde Lido di Camaiore in der Toskana ist am Mittwoch ein Auto in eine Gruppe von Fußgängern gefahren. Zwei junge deutsche Frauen kamen dabei ums Leben, wie italienische Medien berichten.

Demnach handelt es sich offenbar um in den Jahren 2005 und 2006 geborene Schülerinnen. Fünf weitere Personen wurden verletzt. Sie wurden in Krankenhäuser gebracht. Bei der Unfallfahrerin soll es sich um eine 44 Jahre alte Frau brasilianischer Herkunft handeln. Sie wurde vorläufig festgenommen – ein Test auf Alkohol- oder Drogeneinfluss stand zunächst noch aus.

Das Unglück hatte sich kurz nach 19 Uhr ereignet. Die Fahrerin hatte den Berichten zufolge zunächst zwei rote Ampeln missachtet und war dann an einer Kreuzung mit hoher Geschwindigkeit in die Fußgängergruppe gefahren. Die weiteren Hintergründe waren am Donnerstagmorgen noch unklar.

red

Achtelfinale perfekt: Italien trifft in der 98. Minute und zerstört Kroatiens Träume

 Leipzig/Düsseldorf – Bei der Fußball-EM in Deutschland hat Italien am dritten Spieltag der Gruppe B dank eines späten Treffers 1:1 gegen Kroatien gespielt und sich somit in buchstäblich letzter Sekunde den Einzug ins Achtelfinale gesichert.

In einer ereignisarmen ersten Halbzeit bekamen die Zuschauer am Montagabend zunächst weder von Italien noch von Kroatien sonderlich attraktiven Fußball präsentiert. Sowohl der Titelverteidiger als auch der Vizeweltmeister von 2018 konnten sich nur wenige Chancen herausarbeiten. Die Kroaten waren dabei zumindest in der Anfangsphase etwas aktiver, im weiteren Verlauf stand die Defensive der Italiener aber sicher.

Nach dem Seitenwechsel läutete dann ein Handspiel des Italieners Frattesi im eigenen Strafraum eine deutlich wildere Phase in der Partie ein. Beim fälligen Strafstoß scheiterte Luka Modric zwar zunächst an Keeper Donnarumma, nur 31 Sekunden später konnte er aber einen Angriff der Kroaten erfolgreich veredeln. Nach dem Treffer waren dann die Italiener am Drücker, die auf einmal ein Tor zum sicheren Weiterkommen brauchten. Ihr Powerplay war in der Nachspielzeit auch von Erfolg gekrönt – allerdings erst in der 98. Minute. Mattia Zaccagni erzielte den befreienden Treffer, danach wurde das Spiel direkt abgepfiffen.

In der parallel ausgetragenen Partie gewann der bereits feststehende Gruppensieger Spanien 1:0 gegen Albanien. In der Abschlusstabelle der Gruppe B liegt damit am Ende Spanien mit neun Punkten vor Italien (vier Punkte), Kroatien (zwei Punkte) und Albanien (ein Punkt). Für letzteres Team ist das Turnier damit beendet, während Kroatien wohl nur noch theoretische Chancen hat, als einer der vier besten Gruppendritten in die K.-o.-Runde einzuziehen.

In der Runde der letzten 16 muss Spanien am Sonntag in Köln gegen den Dritten der Gruppe A, D, E oder F antreten. Italien trifft unterdessen am Samstag in Berlin auf die Schweiz.

red

Tragödie in Venedig: Bus stürzt von Brücke – 20 Tote und zahlreiche Verletzte

Venedig – In der italienischen Großstadt Venedig ereignete sich am Dienstag eine tragische Tragödie, bei der mindestens 20 Menschen ums Leben kamen. Ein Bus mit zahlreichen Passagieren an Bord stürzte von einer Brücke und verursachte dieses schreckliche Unglück. Ersten Berichten zufolge fiel das Fahrzeug aus einer Höhe von 15 Metern und geriet anschließend in Brand. Neben den tragischen Todesopfern wurden etwa 40 Menschen verletzt.

Die genauen Umstände dieses Vorfalls sind derzeit noch unklar und werden untersucht. Aufgrund des Unfalls, bei dem der Bus auf eine Bahnstrecke stürzte, wurde die Verbindung zwischen Mestre und Venedig vorübergehend unterbrochen. Über 100 Rettungskräfte waren vor Ort im Einsatz, und in der Stadt wurde ein Katastrophenplan aktiviert, um die Folgen dieses tragischen Ereignisses zu bewältigen.

red

50 Jahre Landkreis Ludwigsburg: 500 Gäste beim Neujahrsempfang

“Neben den wenigen Pflichten brauche es in einer Demokratie „Haltungen, zu denen sich jeder verpflichtet fühlen sollte“, so Landrat Landrat Dietmar Allgaier in seiner Begrüßungsrede beim Neujahrsempfang am vergangenen Donnerstag in Ludwigsburg.

LUDWIGSBURG. „50 Jahre Kreisreform” zum Jahresauftakt im Ludwigsburger Kreishaus: Beim ersten Neujahrsempfang des Landkreises am Donnerstag nach zwei Jahren Corona-Pause stand die 50-jährige-Kreisreform im Mittelpunkt. Umrahmt von musikalischen Beiträgen des Kreisjugend-Orchesters Ludwigsburg erlebten die Gäste den Rück- und Ausblick von Landrat Allgaier sowie einer Podiumsdiskussion an der CDU-Innenminister Thomas Strobl, Karlsruhes Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup und der Hauptgeschäftsführer des Landkreistages Baden-Württemberg, Alexis von Komorowski teilnahmen. Moderiert wurde der Abend von Stephanie Haiber.

Rund 500 Gäste aus Wirtschaft und Politik folgten der Einladung zum Neujahrsempfang ins Kreishaus und nutzten die Gelegenheit zu guten Gesprächen und zwanglosem Netzwerken. Unter den Gästen waren neben zahlreichen Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitikern auch viele Unternehmer: Kornwestheims OB Ursula Keck, die Erste Bürgermeisterin von Ludwigsburg Renate Schmetz, Alt- Landrat Rainer Haas, die Landtagsabgeordneten, Silke Gericke, Tayfun Tok, Tobias Vogt, Ludwigsburgs neuer Polizeipräsident Thomas Wild, KSK-Vorstandschef Dr. Heinz-Werner Schulte, seine Vorstandskollegen Thomas Raab und Dieter Wizemann, Schlossfestspiel-Intendant Jochen Sandig sowie viele Stadträtinnen und Stadträte und reichlich andere Persönlichkeiten des Landkreises.

Info:

Die Kreisreform in Baden-Württemberg im Jahr 1973 hat dazu geführt, dass die Anzahl der Landkreise im Bundesland von 113 auf 35 reduziert wurde. Diese Reform hatte das Ziel, die Verwaltungsstrukturen zu vereinfachen und zu modernisieren sowie die Kosten zu senken.

Die Umstrukturierung erfolgte unter anderem durch Zusammenlegungen von Landkreisen und kreisfreien Städten. Es wurden neue Landkreise geschaffen und bestehende Landkreise erweitert.

Ein Beispiel hierfür ist der Landkreis Ludwigsburg, der im Zuge der Reform aus den Landkreisen Ludwigsburg, Bietigheim und Vaihingen gebildet wurde. Mit über 550.000 Einwohnerinnen und Einwohnern ist der Landkreis Ludwigsburg heute der zweitgrößte in Baden-Württemberg.

Die Reform hatte auch Auswirkungen auf die Kommunen. Viele kleinere Gemeinden und Ortschaften wurden in größere Einheiten eingegliedert. Dies hatte sowohl Vorteile, wie eine höhere Lebensqualität und bessere Dienstleistungen, als auch Nachteile, wie eine gewisse Entfremdung der Bürger von den politischen Entscheidungen.

Insgesamt hat die Kreisreform in Baden-Württemberg zu einer stärkeren Zentralisierung der Verwaltung geführt und dazu beigetragen, die Verwaltungsstrukturen zu vereinfachen und die Kosten zu senken. Sie hat jedoch auch zu Veränderungen der lokalen Identität und der politischen Partizipation der Bürger geführt.

red

Italiens Regierungschef Draghi tritt zurück – Steuert Italien auf Neuwahlen zu?

Italiens Staatspräsident Sergio Mattarella hat den Rücktritt von Regierungschef Mario Draghi akzeptiert. Der Ministerpräsident werde aber geschäftsführend vorerst im Amt bleiben, teilte der Quirinalspalast am Donnerstag mit. Das gelte auch für die Regierung insgesamt.

Draghi hatte seinen Rücktritt angekündigt, nachdem er am Mittwochabend im Senat bei einer Vertrauensabstimmung erneut das Ziel verfehlt hatte, eine breite Mehrheit hinter sich zu versammeln. Mit Lega, Forza Italia und Fünf-Sterne-Bewegung hatten gleich drei wichtige an dem Regierungsbündnis beteiligte Parteien schon vorher angekündigt, nicht teilzunehmen. Draghi hatte schon vor knapp einer Woche seinen Rücktritt erklärt, war aber vom Staatspräsidenten aufgefordert worden, es noch einmal zu versuchen.

Auch letzte Woche gewann der Regierungschef eine Abstimmung im Senat, bei der es um neue Milliardenhilfen und Investitionen für Familien und Unternehmen ging, und die gleichzeitig mit einer Vertrauensabstimmung verbunden war. Dabei war die mitregierende Fünf-Sterne-Bewegung bereits der Abstimmung demonstrativ ferngeblieben. Nun steuert Italien wohl kurzfristig auf Neuwahlen zu.

red / dts

In diesen Urlaubsländer ist das Preisniveau am niedrigsten: Türkei und Malediven an der Spitze

Das Preisniveau für Gaststätten- und Hoteldienstleistungen ist in vielen beliebten Urlaubsländern deutlich niedriger als in Deutschland. Das teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Dienstag mit. Unter allen ausgewählten europäischen Urlaubsländern war das Preisniveau demnach im Februar 2022 in italienischen Restaurants und Hotels am höchsten, lag aber immer noch um drei Prozent unter dem in Deutschland.

In Spanien zahlten Urlauber für Gaststätten- und Hoteldienstleistungen 17 Prozent weniger als in Deutschland und in Zypern 19 Prozent weniger. Die bei Touristen beliebten EU-Staaten Griechenland (-21 Prozent) und Kroatien (-24 Prozent) waren noch günstiger. Malta und Portugal waren in etwa 30 Prozent preiswerter als Deutschland.

In Nordmazedonien, Montenegro, Bulgarien und Albanien kosteten Hotelaufenthalte und Restaurantbesuche etwa die Hälfte. Wer auf dem afrikanischen Kontinent Urlaub machte, konnte das ebenfalls häufig günstiger tun als in Deutschland. In Tunesien zahlten Urlauber in Restaurants und Hotels 29 Prozent weniger als in Deutschland.

Auch Mauritius war deutlich günstiger: Hier war das Preisniveau für Gaststätten- und Hoteldienstleistungen 49 Prozent niedriger als in der Bundesrepublik. In der Dominikanischen Republik und in Mexiko waren die Gaststätten- und Hoteldienstleistungen um mehr als die Hälfte günstiger als in Deutschland (-55 Prozent). In der Türkei und den Malediven war das Preisniveau für Gaststätten- und Hoteldienstleistungen von allen ausgewählten Staaten am niedrigsten und zwar -64 Prozent.

red / dts

Das müssen Sie vor dem Italien-Urlaub beachten

Corona macht das Reisen kompliziert. Besser gesagt: Die Behörden haben kleine Bürokratie-Monster erschaffen. Beispiel: Urlaubs-Land Italien. Der 3-G-Standard (Geimpfte, Genesene, Getestete) genügt nicht mehr. Ein online erhältliches Formular gilt es auszufüllen. Problem: Erstens wissen nicht alle Touristen, dass es diese Hürde gibt. Und zweitens ist das Procedere nicht gerade einfach.

“EU dPLF” heißt das Einreiseformular, dessen kryptische Abkürzung bereits Bände spricht. “Wir haben rein zufällig beim Gespräch mit einem ADAC-Mitarbeiter von diesen Bestimmungen erfahren”, sagt der Düsseldorfer Rentner Bernhard Wagner gegenüber dem Motor-Informations-Dienst (mid). Er und seine Frau seien derzeit im Schwarzwald und wollten mit dem Auto über die Schweiz nach Südtirol. Mit dem veralteten Handy könne man sich nicht registrieren. Und ein Smartphone besitze er nicht.

Die bisherige mid-Recherche nach Anlaufstellen, die im Bereich IT ungeübten Touristen behilflich sein könnten, blieb ergebnislos. Das Formular ist zudem trotz der umständlichen Menüführung inklusive Verifizierung der Mailadresse auch noch lückenhaft. Es fehlen Reiseziele und Grenzübergänge, die aber angegeben werden müssen. Selbst versierte PC-Nutzer schauen verdutzt auf den Bildschirm.

Den Tourismus-Behörden und auch dem Auswärtigen Amt fällt als Service nicht mehr ein, als das ziemlich monströse “EU digitales Passagier-Lokalisierungs-Formular (EU dPLF)” zu verlinken. Darüber, wie das italienische Behördenpersonal im Land und an den Grenzen konkret verfährt, ist noch nichts Spruchreifes bekannt. Dass es zu Konfusionen kommt, ist schon mal garantiert. Und ob dem Virus dadurch Einhalt geboten wird, müssen Gesundheitsexperten beurteilen.

Lars Wallerang / glp

Neujahrsempfang des Landkreises im Kreishaus – Mehr als 600 Gäste

Wir sind fit für die Zukunft – die Weichen sind richtig gestellt, so Landrat Dr. Rainer Haas in seiner Begrüßungsrede am gestrigen Freitag in Ludwigsburg.

LUDWIGSBURG. „Serata Italiana“, italienischer Abend, zum Jahresauftakt im Ludwigsburger Kreishaus:
Beim Neujahrsempfang des Landkreises am Freitagabend standen die italienisch-deutsche Freundschaft, der europäische Gedanke und die überragende Bedeutung des friedlichen und freundschaftlichen Zusammenlebens in Europa im Mittelpunkt. Umrahmt von musikalischen Beiträgen des Kreisjugend-Orchesters Ludwigsburg erlebten die erneut mehr als 600 Gäste den Rück- und Ausblick von Landrat Dr. Rainer Haas sowie den Vortrag des Gastredners Prof. Dr. Alberto Barzanò von der Mailänder Unversità Cattolica del Sacro Cuore, den Haas als „einen durch seine Familien-Geschichte in besonderer Weise europäischen Netzwerker aus Überzeugung“ ankündigte. „Das Jahr 2018 war aus Sicht des Landkreises
ein sehr gutes, weil der Kreistag die richtigen Weichenstellungen vorgenommen hat“, zeigte sich Landrat Haas zufrieden. Der Neujahrsempfang klang mit einer Partnerschaftsausstellung, italienischen Spezialitäten und Gesprächen aus. „Die Finanzen des Landkreises sind im Lot – der Haushalt 2019 zeigt eine sehr erfreuliche Entwicklung: Zum vierten Mal in Folge konnte der Landkreis Ludwigsburg einen erheblichen Zuwachs der Steuerkraftsumme verbuchen“, fuhr der Chef der Kreisverwaltung fort. Der Kreistag habe als Kreisumlage 27,5 Prozentpunkte beschlossen.
Dies gehe in Ordnung, zumal der Kreistag dem Verwaltungsvorschlag von 28 Prozentpunkten auf andere Weise gefolgt sei, indem er die Zusage gegeben habe, zur Finanzierung der Investitionen unserer Kliniken Überschüsse aus den Vorjahren zu verwenden. „Hervorzuheben ist, dass der Landkreis trotz des Abbaus der Kreditmarktdarlehen erhebliche Investitionen in den vergangenen Jahren gestemmt hat, zum Beispiel die Kreishauserweiterung oder die Investitionen in den Straßen- und Radwegebau sowie in den ÖPNV.“ Gerade auch bei den Kliniken sei der Landkreis gut aufgestellt. Dank mutiger und richtungsweisender Entscheidungen des Aufsichtsrats und des Kreistags würden unsere Kliniken fit für die Zukunft werden. Sehr erfreulich sei auch, dass es wieder neun Mediziner und zwei Häuser der Regionalen Kliniken Holding RKH – das Klinikum Ludwigsburg
und die Orthopädische Klinik Markgröningen – in die Bestenliste des Nachrichtenmagazins „Focus“ geschafft haben. Für die Beruflichen Schulen des Landkreises sei 2018 ebenfalls positiv verlaufen: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier habe mit seiner Frau die Oscar-Walcker-Schule mit ihrem in den Rang des UNESCOWeltkulturerbes erhobenen Orgelbau-Handwerk, die Mathilde-Planck-Schule und die Lernfabrik 4.0 im Beruflichen
Schulzentrum Bietigheim-Bissingen (BSZ) besucht, zudem habe man das 60-jährige Bestehen der Carl-Schaefer-Schule (CSS) feiern können und beabsichtige die Einrichtung einer Lernfabrik 4.0 in der CSS für Handwerksberufe. Auch dem Ziel, eine flächendeckende, glasfaserbasierte Breitbandversorgung bis 2030 sicherzustellen, sei der Landkreis im vergangenen Jahr näher gekommen durch den Abschluss eines Letters of Intent mit der Telekom und durch die Unterzeichnung der Satzung des Zweckverbands. Nun stünden die Unterzeichnung einer  operationsrahmenvereinbarung mit der Telekom sowie die Gründung eines Zweckverbands unmittelbar bevor. Voraussichtlich
ab Februar werde der Zweckverband „Kreisbreitband Ludwigsburg“ die zentrale und gemeinsame Plattform für alle Kommunen im Landkreis und deren Partner im Breitbandausbau sein. Schließlich: Bei der Stadtbahn und den Schnellbussen sei man, so der Chef der Kreisverwaltung, mit der Einigung auf einen gemeinsamen Beschlussvorschlag für die zuständigen Gremien einen wichtigen Schritt vorangekommen. „Nun können
wir – die Zustimmung der zuständigen Gremien vorausgesetzt – in die Planung einsteigen“, stellte Landrat Haas fest. Die Verwirklichung des Projekts werde die dringend nötige Verbesserung der Verkehrssituation in Stadt und Kreis Ludwigsburg bringen.
„Die Weichenstellungen 2018 für den Landkreis waren richtig und um wichtige Weichenstellungen geht es nicht zuletzt auch in Europa in diesem Jahr“, sagte Landrat Haas. „Die Europawahl am 26. Mai hat historische Bedeutung, weil sich Europa am Scheideweg befindet. Ich appelliere daher an die Bürgerinnen und Bürger zur Wahl zu gehen: Europa entsteht hier, vor Ort, auf der kommunalen Ebene. Dazu gehören das Einmischen auf
europäischer Ebene, aber auch gelebte Städtepartnerschaften, wie wir sie zahlreich im Landkreis Ludwigsburg haben.“ In diesem Zusammenhang dankte Haas dem Hemminger Bürgermeister Thomas Schäfer für dessen Engagement für den Freundschaftsvertrag mit Almenno San Bartolomeo, der am Sonntag in Hemmingen unterzeichnet wird. Der gegenwärtige Zustand Europas, so der Landrat weiter, hänge auch damit zusammen, dass Europa zunehmend als Institution wahrgenommen wird, in der viel geredet, aber wenig gemacht werde. Weil mehr Europa mehr Handlungsfähigkeit bedeute, müsse Europa gestärkt werden. Europa brauche mehr Leben durch mehr Einfluss der Kommunen und Regionen auf die Politik der EU. Erst durch die kommunale Ebene werde die Politik der EU erlebbar. „Nur mit viel kommunalem Sachverstand und Pragmatismus hat Europa eine Zukunft“, stellte Haas fest. Das werde freilich nicht mit allen 28 oder 27 Mitgliedsstaaten gehen: „Deshalb brauchen wir ein Europa der zwei Geschwindigkeiten, bei dem einige Staaten mutig vorangehen und andere später nachfolgen können – dieses Europa der zwei Geschwindigkeiten gibt es schon, es muss aber vertieft werden.“ Die Idee des französischen Präsidenten Emmanuel Macron aufgreifend, „Consultations“ (Beratungen) in den EU-Mitgliedstaaten zu veranstalten, werde es schon am 7. Februar eine Europa-Veranstaltung im Kreishaus mit der französischen Botschafterin in Deutschland, Anne-Marie Descôtes, und EU-Kommissar Günther Oettinger geben, kündigte Haas an.
Vor allem junge Menschen seien die Hoffnung für eine gelingende europäische Einigung. Ihnen müsse der Sinn eines geeinten Europas und der europäischen Werte vermittelt werden. Deshalb veranstalte der Landkreis jedes Jahr unter anderem den Europawettbewerb und das Europaquiz. „Wir dürfen nicht müde werden, für Europa zu werben und seine Vorteile als eines der größten und erfolgreichsten Friedensprojekte der Geschichte immer wieder vor Augen zu führen. Wir müssen aber auch deutlich machen, dass wir in einer immer globalisierteren Welt nur als ein vereintes Europa wahrgenommen und international Gewicht haben werden. Europa war und ist das zentrale Instrument für die Entwicklung des Friedens, des Wohlstands und der Zusammenarbeit – Europa ist unsere Zukunft!“ Zum Schluss ging Landrat Haas auf die italienisch-deutsche Freundschaft ein: „Italien gehörte 1957 ebenso wie Deutschland zu den sechs Gründungsmitgliedern der Europäischen Union. Der Landkreis Ludwigsburg pflegt
schon seit fast 20 Jahren seine Freundschaft mit der Provinz Bergamo und Oberstenfeld, Remseck, Sersheim und Hemmingen unterhalten – teilweise seit Jahrzehnten – Partnerschaften mit, Verbicaro, Sèn Jan di Fassa, Canale und Almenno San Bartolomeo.“ Er dankte der Provinz Bergamo und den genannten Städten und Gemeinden für ihre tatkräftige Mitwirkung am Neujahrsempfang und wünschte allen Gästen „ein gutes, gesundes, erfolgreiches und glückliches Jahr 2019, in dem Ihnen die persönlichen Weichenstellungen gelingen mögen!“

red

Champions-League: MHP Riesen kassieren Niederlage gegen Avellino

Die MHP RIESEN Ludwigsburg haben das Auswärtsspiel bei Sidigas Avellino 76:82 verloren. Am 9. Spieltag der Basketball Champions League verpassten die Schwaben in Italien die erhoffte Überraschung und haben nun kaum noch Chancen auf das Achtelfinale.

In der süditalienischen 55.000-Einwohner-Stadt starteten die Ludwigsburger akzeptabel ins Spiel. Fünf Zählern von Point Guard Jordon Crawford sorgten dafür, dass die MHP RIESEN gut aus den (Start-)Blöcken kamen und einen soliden Start aufs Parkett legten. Dieser konnte aber ebenfalls nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Schwaben zahlreiche Wurfgelegenheiten ungenutzt ließen, früh in Foul-Probleme kamen und gleichzeitig nur aufgrund der Schwäche Avellinos auf Augenhöhe agierten (7:7, 4. Spielminute). In den folgenden Spielminuten fanden die Hausherren vor allem innerhalb der Zone ihren Rhythmus und stellten binnen kürzester Zeit auf +10. Headcoach John Patrick konnte nur mit einer Auszeit auf den Lauf der Italiener reagieren – und unterbrach diesen erfolgreich. Doch obwohl die Gäste Avellino in den ersten zehn Minuten nur einen erfolgreichen Distanztreffern – bei sechs Versuchen – gestatteten, kamen sie auch in der Folge nicht näher heran (22:11, 10.)

Auch im zweiten Spielabschnitt änderte sich an diesem Bild nichts: Die favorisierten Hausherren taten nur das Nötigste – und waren dennoch klar besser. Die MHP RIESEN Ludwigsburg fanden am offensiven Ende des Parketts überhaupt nicht statt und machten in der Verteidigung zahlreiche (Anfänger-)Fehler. Patrick sah sich zur nächsten Ansprache am Seitenrand gezwungen und verschaffte Youngster Lukas Herzog zahlreiche Spielanteile. Der 17-Jährige gab in den folgenden Minuten zwar alles und spielte gut, doch auch er hatte keinen nachhaltigen Impact und musste auf dem Parkett miterleben, wie Avellino die Partie dominierte. Erst in der 17. Spielminute konnten die MHP RIESEN wieder Akzente setzen und fünf Zähler in Folge erzielen. Doch auch die Korberfolge von Crawford und Kelan Martin waren vorerst nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Beim Gang in die Katakomben des Palasport Giacomo Del Mauro war Ludwigsburg das klar schlechtere Team (43:28, 20.).

Deutliche Leistungssteigerung nach dem Seitenwechsel

Trotz aller Neujustierungen in der 15-minütigen Halbzeitpause erwischte Ludwigsburg auch nach dem Seitenwechsel einen äußert schwachen Start. Avellino blieb mit wenig Mühe weiterhin in der Spur und dominierte die Partie nach Belieben. Bei den MHP RIESEN klappten derweil nicht einmal mehr die Basics, weshalb Crawford mit 16 Punkten den stets bemühten Alleinunterhalter gab (51:37, 25.). Erst ab der 25. Spielminute fanden die Schwaben so etwas wie ein Rhythmus-Gefühl – und konnten hierdurch bis auf zehn Zähler verkürzen. Wirklich nachhaltig war das Gezeigte zwar nicht, nichtsdestotrotz zeigten die Ludwigsburger in dieser Phase der Partie aber ihre bis dato beste Leistung und wähnten sich vor dem Schlussabschnitt wieder in Schlagdistanz (64:56, 30.).

Trotz des Witterns aller Morgenluft zeigten die Gäste kurzzeitig wieder das Gesicht der ersten 25 Minuten: Die Schwaben trafen schlechte Entscheidungen, kamen kaum noch zu guten Wurfgelegenheiten und mussten mitansehen, wie Avellino wieder etwas davonzog. Ein Alley-Oop-Dunk von Aaron Best, nach Zuspiel von Adam Waleskowski, sorgte dann aber für die sehenswerteste Aktion der Partie und dafür, dass die MHP RIESEN neuen Mut fanden. Denn die Italiener begannen nun zu Hadern. Ludwigsburg spielte fortan befreit auf und fand zurück in ein Spiel, welches es schon verloren geglaubt hatte (75:70, 37.). Dank zweier Distanztreffer von Crawford und Clint Chapman glichen die Schützlinge von Headcoach John Patrick die Partie sogar aus und waren 100 Sekunden vor dem Ertönen der Schlusssirene mehr als nur dran. Dank Hamady N´Diaye machten die Hausherren in der Crunchtime dann aber die Big Plays und feierten einen knappen und gleichzeitig verdienten 82:76-Erfolg.

Für die Ludwigsburger bedeutet die siebte Niederlage im neunten BCL-Spiel zwar noch nicht das Aus, die „Mission Achtelfinale“ muss vorerst aber mindestens auf Eis gelegt werden.

Statements und Stats

John Patrick: „Wir sind in den ersten Minuten ganz okay ins Spiel gekommen. Dann haben wir jedoch unsere Konzentration verloren, weshalb Avellino die erste Halbzeit dominieren konnte. Nach dem Seitenwechsel sind wir dann mit deutlich mehr Herz aus der Kabine und dadurch zurück ins Spiel gekommen. In der Schlussminute macht N´Diaye dann zwei Big Plays und entscheidet dadurch die Partie. Ich bin stolz darauf, wie meine Jungs zurück ins Spiel gekommen sind. Wir können hoffentlich aus dieser Partie lernen.“

Nenad Vucinic: „Nach der äußerst schlechten Leistung in Triest lag ganz offensichtlich ein großer Erfolgsdruck auf unserer Mannschaft. Insgesamt war unsere Leistung ganz gut. Wir waren vom Beginn an sehr fokussiert und mit der nötigen Intensität im Spiel. Ludwigsburg ist keinesfalls ein einfacher Gegner – und ich bin glücklich über den Sieg.“

Für Avellino spielten: Caleb Green 18 Punkte, Norris Cole 15/9 Rebounds, Demetris Nichols 12, Hamady N´Diaye 10, Keifer Sykes 10, Ariel Filloy 6, Patric Young 6, Lorenzo D´Ercole 3 und Luca Campogrande 2.

Für Ludwigsburg spielten: Jordon Crawford 27 Punkte/6 Assists, Kelan Martin 14/8 Rebounds, Aaron Best 10, Lamont Jones 8/7 Rebounds, Owen Klassen 4, Adam Waleskowski 4, Clint Chapman 3, Christian von Fintel 3, Quirin Emanga Noupoue 3 und Lukas Herzog.

 

MHP Riesen

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