MHP Riesen gewinnen nach hartem Kampf Spiel in Jena

Die MHP RIESEN Ludwigsburg haben das Auswärtsspiel bei Science City Jena 91:89 (OT1) gewonnen. Durch den Sieg klettern die Schwaben wieder auf Tabellenplatz acht. Am Sonntag (30.12.2018, Tip-Off 18:00 Uhr) empfängt das Team von Headcoach John Patrick zum Jahresabschluss die GIESSEN 46ers.

Ins letzten Auswärtsspiel des Jahres starten die MHP RIESEN Ludwigsburg mit einem unveränderten Aufgebot. Wie schon in Avellino setzte Donatas Sabeckis aus, wie schon in Avellino schickte Headcoach John Patrick die Starting Five Crawford-Jones-von Fintel-Waleskowski-Klassen auf´s Parkett. Während die Hauhserren zum Beginn des Spiels durch gutes Teamplay zu Gefallen wussten, verließen sich die Gäste auf Einzelaktionen. Mit durchaus akzeptablem Erfolg (16:14, 6. Spielminute). Einzig und allein von jenseits der 6,75-Meter-Linie funktionierte es ausgezeichnet: Die ersten sechs Distanzwürfe fanden das gewünschte Ziel, was bezeichnend für die Partie war. Denn beide Mannschaften lieferten sich einen offensiven Schlagabtausch – und übertünchten damit ihre defensiven Mängel (30:24, 10.).

Trotz Patricks zweiminütiger Neujustierung blieben die Jenaer auch im zweiten Viertel vorerst in Front und setzten sich bis auf elf Zähler ab. Erst in der 14. Spielminute konnten die Ludwigsburger den kleinen Lauf unterbrechen und sich Spielanteile zurück erkämpfen. Science City hatte bis zu diesem Zeitpunkt das Spiel mit seiner Körperlichkeit und im Rebound kontrolliert. Und tat dies nach dem kurzen Leuchtfeuer auch weiterhin. Bis zum Ertönen der Halbzeitsirene waren die Hausherren das bessere Team, konnten in einem High-Scoring-Game die MHP RIESEN aber nicht entscheidend distanzieren (49:44, 20.). Dies lag vor allem daran, dass die Schwaben in den Spielminuten achtzehn und neunzehn einen kleinen Lauf für sich verbuchen und in den letzten drei Sekunden der Halbzeit durch Lamont Jones und Owen Klassen vier Zähler markieren konnten.

Martin mit dem Lucky Punch

Im Anschluss an den Seitenwechsel arbeiteten sich die Ludwigsburger dann endgültig zurück ins Spiel und fanden nun auch endlich (und mehrfach) den schmerzlich vermissten Abschluss innerhalb der Zone. Aufgrund weiterer defensiver Fehler verpassten sie zwar den vorzeitigen Führungswechsel, blieben aber nun auf Tuchfühlung. Dank mehrerer abgezockter Aktionen hatten die MHP RIESEN gar mehrfach die Chance auf den Turnaround, verloren in den notwendigen Momenten aber die Konzentration, weshalb Jena zwar ins Wanken geriet, gleichwohl aber in Front blieb (67:59, 30.).

Zum Start des letzten Spielabschnitts versuchten die Gäste weiterhin alles, doch die Saalestädter agierten schlicht und ergreifend besser und setzten sich folgerichtig erneut deutlich ab (78:62, 35.). Trotz der sich abzeichnenden Niederlage gab sich Ludwigsburg nicht auf, kämpfte verbissen und fand binnen kürzester Zeit zurück ins Spiel. Hierbei profitierten die Schwaben von der Jenaer Glücklosigkeit im Abschluss – und dem eigenen Zupacken in der Defensive. Während bei Science City die Nerven bedenklich zu flattern begannen, drehte Ludwigsburg immer weiter auf. In der Crunchtime waren die Gäste das bessere Team und brachten die Partie mit einem 19:3-Lauf in die Verlängerung (81:81, 40.). In dieser blieben die MHP RIESEN, unter anderem dank Aaron Best, am Drücker und dauerhaft in Front. Denn sie hatten die besseren Nerven, das größere Kämpferherz und letztlich auch das notwendige Glück. Sie entschieden eine zur Nervenschlacht geratene Partie 91:89 zu ihren Gunsten – und feierten einen knappen und glücklichen Sieg. Einen Sieg der besseren Moral.

Statements und Stats

John Patrick: „Erst einmal ist es ein sehr wichtiger Sieg für uns. Ich möchte ein großes Kompliment an Jena aussprechen. Die Jungs haben am Samstag ein sehr toughes Spiel gehabt und uns in der ersten Halbzeit dennoch dominiert. Wir haben aber nicht aufgegeben und sind in der zweiten Halbzeit zurückgekommen. Dank eines „Big Shots“ von Kelan Martin retten wir uns in die Overtime. Dort haben wir dann vor allem bei den Freiwürfen mehr Glück. Jena heute nicht. Das Spiel heute war sehr ausgeglichen. Viele solcher Spiele haben wir im Saisonverlauf verloren, heute haben wir zum zweiten Mal ein solches Spiel gewonnen.“

Björn Harmsen: „Glückwunsch an John und Ludwigsburg. Ich bin schockiert. Wir haben die meiste Zeit sehr, sehr gut gespielt. Haben mit 16 Punkten geführt, geben die Führung aber aus der Hand. Wir haben dennoch die Chance zum Sieg, schaffen es aber nicht in der entscheidenden Situatioon zu foulen. Ludwigsburg geht durch den Dreier von Martin in die Verlängerung. Hat das Momentum auf seiner Seite. Wir haben phasenweise sehr, sehr gut gespielt. Heute Abend kann man aber nur enttäuscht sein.“

MHP-Riesen/red

Für Jena spielten: Jamar Abrams 18 Punkte, Martynas Mazeika 16, Derrick Allen 12, Julius Jenkins 10, Dru Joyce 9, Immanuel McElroy 9, Oliver Mackeldanz 7, Sid-Marlon Theis 5, Julius Wolf 2 und Ermen Reyes-Napoles.

Für Ludwigsburg spielten: Kelan Martin 24 Punkte, Lamont Jones 16, Adam Waleskowski 13, Aaron Best 12, Jordon Crawford 9/8 Assists, David McCray 6, Christian von Fintel 6, Clint Chapman 3, Owen Klassen 2 und Quirin Emanga Noupoue

 

MHP Riesen zu Gast in Jena: Letztes Auswärtspiel in 2018

Im vorletzten Spiel des Kalenderjahres geht es für die MHP RIESEN Ludwigsburg letztmals auf Reisen. Die Schwaben gastieren am Donnerstag (27.12.2018, Tip-Off 19:00 Uhr) in der Jenaer Sparkassen-Arena.

Während so langsam alle Geschenke ausgepackt und die letzten Stücke des Weihnachtsbratens verspeist sind, geht bei den MHP RIESEN der Blick wieder über den (leeren) Tellerrand. Schließlich reisen die Ludwigsburger Basketballer bereits am Nachmittag des zweiten Weihnachtsfeiertages gen Thüringen. Dort werden sie am Donnerstagabend zum letzten Auswärtsspiel des Kalenderjahres antreten und mit Science City Jena die sprichwörtlichen Klingen kreuzen.

Mit dem Duell beim erfahrensten Team der Liga (Altersdurchschnitt 27.5 Jahre) beginnen für die Schwaben zwei „englische Wochen“ ohne internationale Auftritte. Denn während sich die Basketball Champions League, wie schon in den vergangenen Spielzeiten, in der Weihnachts- und Winterpause befindet, hat die easyCredit BBL die frei gewordene Zeit genutzt und bis zum Dreikönigstag vier Partien auf die Agenda gepackt. Für die MHP RIESEN haben die Macher des Spielplans neben dem Gastspiel im ostdeutschen Freistaat zwei Heimpartien gegen Gießen (30.12., 18:00 Uhr) und Weißenfels (02.01., 20:30 Uhr) sowie ein Auswärtsspiel in Bonn (06.01., 15:00 Uhr) vorgesehen.

Knappes Aus im BBL Pokal

Die Jenaer sind in diesem Quartett sicherlich der unberechenbarste Gegner. Denn die „Oldie-Truppe“ der easyCredit Basketball Bundesliga ist noch lange nicht reif für den Ruhestand. Derrick Allen (38 Jahre), Immanuel McElroy (38), Julius Jenkins (37), Dru Jocye (33) und Martynas Mazeika (33) zeigen Woche für Woche, dass sie jedem Gegner gefährlich werden können. Da dieser Einsatz in den vergangenen Partien aber nur äußerst selten mit einem Erfolgserlebnis belohnt wurde, ist Jena spätestens seit dem Viertelfinal-Aus im BBL Pokal (86:89 vs. Bonn) am zurückliegenden Wochenende heiß auf den Erfolg. Der letzte Sieg in der heimischen Sparkassen-Arena wurde Ende Oktober errungen (82:70 vs. Bonn). Aufgrund der knappen Niederlage gegen die Nordrhein-Westfalen können die Thüringer ihre ganze Energie nun aber wieder dem Ligageschehen widmen – und möglicherweise das Feld von hinten aufrollen. Denn der 13. Tabellenplatz wird den Ansprüchen und Möglichkeiten in der „Lichtstadt“ nicht gerecht.

Iroegbu wieder fit: Harmsen kann personell aus dem Vollen schöpfen

Da trifft es sich gut, dass nach Jamar Abrams nun auch Point Guard Ikenna Iroegbu zurück aus dem Krankenstand ist und sich bei Headcoach Björn Harmsen fit gemeldet hat. Nachdem der nigerianische Nationalspieler (mit US-amerikanischem Pass) im BBL Pokal noch aussetzen musste, könnte er gegen Ludwigsburg nun die Rückkehr aufs Parkett feiern – oder erneut als siebter Import-Spieler aussetzen.

Auf Seiten der schwäbischen Gäste ist die Personal-Situation dagegen unverändert. Neben den Langzeit-Verletzten Malcolm Hill, Konstantin Klein und Karim Jallow ist in den vergangenen Wochen glücklicherweise kein Akteur ausgefallen, sodass Headcoach John Patrick nicht noch einmal umdisponieren muss. Der US-Amerikaner kann entsprechend frei entscheiden, welcher seiner sieben internationalen Akteure nicht zum Einsatz kommen wird.

Fakt ist, dass die Ludwigsburger – wie bereits erwähnt – zwar auf einen unberechenbaren Gegner treffen, mit dem Fokus auf die eigenen Stärken aber als Favorit angesehen werden können. Denn die Schwaben sind das offensiv gefährlichere Team (80.5 PpS zu 74.9) und ligaweit in puncto Rebounds (40.0 RpS zu 33.2) das Maß aller Dinge. Sollten Clint Chapman, Owen Klassen und Adam Waleskowski also die Bretter beherrschen, wäre der Sieg in greifbarer Nähe.

MHP-Riesen/red

Infos

Science City Jena vs. MHP RIESEN Ludwigsburg
Donnerstag, 27.12.2018, Tip-Off 19:00 Uhr
Sparkassen-Arena, Keßlerstraße 28, 07745 Jena
Online-Ticket-Shop / live auf TelekomSport