Gegen medi bayreuth soll ein Sieg her

Mit neuen Vorzeichen in die Viertelfinal-Neuauflage  

Im vorletzten Hinrunden-Heimspiel empfangen die MHP RIESEN Ludwigsburg am kommenden Sonntag (13.01.2019, Tip-Off 15:00 Uhr) medi bayreuth. Während die Schwaben in der vergangenen Saison in den Duellen mit den Oberfranken favorisiert waren, gehen sie nun als Außenseiter ins Rennen.    

In der easyCredit Basketball Bundesliga geht es am Wochenende hoch her: Aus den Top8 der Liga treffen gleich sechs Teams in direkten Duellen aufeinander. Oldenburg (3.) empfängt Berlin (2.), Vechta (5.) gastiert in Bamberg (4.) und Ludwigsburg (8.) trifft auf Bayreuth (6.). In der Partie des 16. Spieltags kommt es in der MHPArena dabei zur Neuauflage der letztjährigen Viertelfinals in Basketball Champions League und easyCredit BBL: Die MHP RIESEN Ludwigsburg kreuzten mit Bayreuth mehrfach die sprichwörtlichen Schwerter, gewannen vier von fünf Postseason-Duellen – und kamen jeweils eine Runde weiter.

Korner ist und bleibt der Erfolgsgarant

241 Tage nach dem erfolgreichen „Sweep“ kommt es am Sonntag nun zur Neuauflage des schwäbisch-fränkischen Aufeinandertreffens. Diesmal jedoch mit anderen Vorzeichen: Bayreuth geht als klarer Favorit ins Spiel. Die Gäste präsentierten sich zuletzt extrem formstark, bezwangen Brose Bamberg 94:84 und brachten auch den Primus aus München erheblich ins Wanken (95:101 OT-Niederlage). Einzig die Fußverletzung von Center Hassan Martin schlägt derweil etwas aufs Gemüt. Denn der 23-Jährige (13.8 PpS, 6.4 RpS) räumte unter den Brettern mächtig auf und war im System von Headcoach Raoul Korner eine wichtige Säule. Dass es aber auch ohne den US-Amerikaner ganz gut läuft, zeigten die Oberfranken in den letzten drei Spielen: Neben den Partien in Bamberg und München präsentierte Bayreuth sich auch im BCL-Auswärtsspiel in Patras (83:95) gut, kassierte aber eine Niederlage.

Während das erneute Erreichen des Achtelfinales der Basketball Champions League demnach noch lange keine ausgemachte Sache ist, gelten die Korner-Schützlinge in der easyCredit BBL als sicherer Playoff-Anwärter. Der eingespielte Kern um die beiden Nationalspieler Bastian Doreth, Andreas Seiferth sowie Steve Wachalski und Fan-Liebling De´Mon Brooks ist stets gefährlich – und wurde von Korner, mal wieder, erfolgreich verstärkt: Kassius Robertson (11.6 PpS), Gregor Hrovat (10.4), Adonis Thomas (9.1), David Stockton (9.1) und der unter der Woche frisch verpflichtete Eric Mika werden die MHP RIESEN bis ans Maximum fordern.

Die Ludwigsburger wiederum wollen sich vor erneut toller Kulisse den Frust des vergangenen Mittwochs (68:73-Niederlage vs. Le Mans) und dem damit (beinahe) feststehenden Aus in der Basketball Champions League von der Seele spielen. Personell gehen sie dabei gestärkt ins Rennen. Denn seit Freitagvormittag ist der Transfer von Marcos Knight beschlossene Sache. Der 29-Jährige ist die vierte und letzte Nachverpflichtung und soll bereits am Sonntag zum Einsatz kommen.

Headcoach John Patrick hat den bulligen Combo-Guard bereits in den regulären Trainingsbetrieb integriert und mit den Abläufen in der Mannschaft vertraut gemacht. Auch der 29-Jährige selbst fiebert derweil auf seine Rückkehr aufs Parkett hin – im Jahr 2019 kam der US-Amerikaner noch in keinem Pflicht-Spiel zum Einsatz. Gegen Bayreuth könnte er nun gleich auf Anhieb zu einem X-Faktor werden. Bis zu einem möglichen Start nach Maß müssen aber erst einmal die Franken aufgehalten werden.

Infos
MHP RIESEN Ludwigsburg vs. medi bayreuth
Sonntag, 13.01.2019, Tip-Off 15:00 Uhr
MHPArena Ludwigsburg, Schwieberdinger Straße 30, 71636 Ludwigsburg
Online-Ticket-Shop / live auf TelekomSport

MHP Riesen/red

Basketball-Champions-League: MHP Riesen Ludwigsburg erkämpfen sich wichtigen Sieg

Die MHP RIESEN Ludwigsburg haben zum Abschluss der BCL-Vorrunde in Russland einen Überraschungssieg gelandet. Die Schwaben feierten, trotz eines extrem kleinen Kaders, einen 76:74-Sieg bei BC Nizhny Novgorod und holten damit den vierten Sieg in Serie.    

Im eisigen und verschneiten Russland brauchten die MHP RIESEN Ludwigsburg einige Minuten, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Die Hausherren hatten derweil keine Startschwierigkeiten, waren von Beginn an voll da und stellten früh auf 11:7 (5. Spielminute). Nach einer Auszeit von Headcoach John Patrick waren die Gäste dann aber auf der Höhe des Geschehens und sorgten zuerst für den Ausgleich und wenige Augenblicke später für den Führungswechsel. Zum Ende des ersten Spielabschnitts konnte man den Ludwigsburger nicht anmerken, dass sie personell nicht gerade auf Rosen gebettet waren (19:25, 10.).

Zum Start der zweiten zehn Minuten wackelte die schwäbische Führung dann aber zunehmend: Die Russen drehten weiter auf und gestalteten das Spielgeschehen nun ausgeglichen. Erst in der 15. Spielminute konnten sich die MHP RIESEN das Heft des Handelns kurzzeitig zurückholen: Zuerst blockte Owen Klassen Dmitrii Uzinskii spektakulär gegen das Brett, in der Offensive verwertete Power Forward Kelan Martin wenige Sekunden später erfolgreich aus der 6,75-Meter-Distanz. Der kleine Lauf ebbte jedoch schnell wieder ab. In den folgenden Situationen kam Ludwigsburg nur noch selten zum Korberfolg und hielt den Vorsprung nicht allzu lange. Beim Gang in die Kabinen war die Partie dennoch ausgeglichen (39:39, 20.), denn trotz einer schwachen Rebound- und einer ausbaufähigen Wurf-Quote konnte Ludwigsburg Nizhny Novgorod zu 9 Turnovern zwingen.

Emanga Noupoue mit bärenstarker Verteidigung

Im Anschluss an den Seitenwechsel ließen die Ludwigsburger dann die Konstanz im eigenen Spiel vermissen und mussten folgerichtig mit ansehen, wie die Russen mit einem 9:0-Lauf die Partie abermals auf den Kopf drehten. Doch angeführt von Jordon Crawford fanden die Schwaben wieder zu ihrem Rhythmus und schnupperten zum Viertel-Ende weiterhin an der faustdicken Überraschung (55:58, 30.).

Zum Start des vierten Viertels brillierte dann aber nicht mehr Crawford, sondern Landsmann Darrin Govens. Der US-amerikanische Guard in Diensten der Hausherren versenkte zwei konsekutive Dreipunkt-Würfe und zwang Patrick zur Ansprache am Seitenrand. Im Anschluss an das Timeout klappte am offensiven Ende des Parketts zwar weiterhin äußerst wenig, zumindest in der Defensive standen die Ludwigsburger aber wieder besser – und kamen deshalb zu den dringend benötigten Stops. Da neben Owen Klassen nun auch Karim Jallow verstärkt unter dem Brett in Erscheinung trat, erarbeiteten sich die MHP RIESEN mehrfach eine kleine Führung. Auf Basis dieser konnten sie sich den Turnaround-Versuchen der Hausherren erfolgreich erwehren und bogen verdientermaßen auf die Siegerstraße ein. In dieser Phase der Partie zeigte vor allem Quirin Emange Noupoue keine Nerven. Der 18-jährige Youngster füllte die verletzungsbedingt entstandene Lücke mustergültig, verteidigte stark und hatte entscheidenden Anteil am 76:74-Erfolg, welcher aufgrund zahlreicher Widrigkeiten (siehe „Statements und Stats, siehe Vorbericht) so keinesfalls erwartet werden konnte.

Abermals einziger Wehrmutstropfen war die Verletzung von Adam Waleskowski. Der 36-Jährige bekam beim Rebound-Versuch den Ellenbogen von Owen Klassen ins Gesicht – und musste in der Schlussphase der Partie stark blutend das Parkett verlassen.

Statements und Stats

John Patrick: „Was ein harter Kampf! Wir hatten bereits auf der Anreise zahlreiche Probleme. Haben beim Umsteigen in Moskau einige Taschen verloren und zahlreiche Verletzung im Team. Ich bin stolz auf die Jungs! Wir haben heute gegen eine gute Mannschaft gespielt, welche sehr gut vorbereitet war. Am Ende haben wir das Glück aber auf unserer Seite: Novgorod trifft einige Würfe nicht, wir bewahren unser Selbstbewusstsein, stehen zusammen – und gewinnen das Spiel.“

Zoran Lukic: „Glückwunsch an Ludwigsburg. Sie haben sich heute gut präsentiert, uns gleichzeitig mit ihrer Leistung aber nicht überrascht. Am Ende haben wir zu viele Fehler gemacht, entscheidende Freiwürfe liegen gelassen und die Rebound-Kontrolle abgegeben. Ludwigsburg hat die Ruhe behalten und im vierten Viertel nur einen Freiwurf verworfen – der Schlüssel zum Sieg.“

Für Nizhny Novgorod spielten: Kendrick Perry 16 Punkte, Christopher Czerapowicz 13, Ivan Strebkov 10/8 Rebounds, Darrin Govens 9, Roderick Odom 8, Dmitrii Uzinskii 8, Vladimir Dragicevic 7, Sergey Toropov 2, Ilya Popov 1, Evgenii Barburin und Georgy Zhbanov.

Für Ludwigsburg spielten: Jordon Crawford 19 Punkte/8 Assists, Owen Klassen 15, Kelan Martin 11, Donatas Sabeckis 11, Adam Waleskowski 10/7 Rebounds, Karim Jallow 8/8, Quirin Emanga Noupoue 2, Christian von Fintel und Aaron Best.

Lukas Robert

MHP Riesen Ludwigsburg verlängern Vertrag mit Jordon Crawford

Jordon Crawford weilt erst seit rund vier Monaten in Schwaben, doch der Name des 1,68 Meter großen Point Guards ist deutschlandweit nahezu allen Basketball-Fans ein Begriff. Der einfache Grund: Crawford ist nicht nur optisch auffällig, sondern verzückte in den vergangenen Monaten mit seiner Spielweise die Zuschauer. Der sympathische US-Amerikaner spielte sich energisch in die Herzen der gelb-schwarzen Basketball-Familie und wird, so die gute Nachricht, auch bis zum kommenden Sommer für die MHP RIESEN Ludwigsburg auf Korbjagd gehen. Das ein oder andere Fan-Herz wird also weiterhin sehr hoch schlagen.

In bisher 14 Auftritten im Trikot der Ludwigsburger (exklusive der Partie gegen Göttingen) kam Crawford durchschnittlich auf 11.4 Punkte und 6.6 Assists pro Partie. „Mit der Vertragsverlängerung von Jordon setzen wir auf Kontinuität. Er hat gezeigt, dass er vor allem in der Offensive sehr effektiv sein kann und gerne Verantwortung übernimmt. Wir freuen uns, dass wir ihn bis zum Saisonende halten können“, so Headcoach John Patrick.

Profil
Jordon Crawford
Größe / Gewicht: 1.68 m / 68 kg
Geburtsdatum: 17.07.1990
Position: Point Guard
Nationalität: US-Amerikaner

 

Lukas Robert